Es gibt wohl kaum eine Katze, die achtlos an einem Pappkarton vorbeigehen kann. Warum setzen sich Katzen so gerne in Kartons? Niederländische Forscher glauben, dass die Tiere dafür gesundheitliche Gründe haben.
Kennst Du den bekannten Spruch aus Internet-Memes „If it fits, I sits„? Die grammatikalisch völlig unkorrekte Phrase geht zurück auf den Werbeslogan „If it fits, it ships“, den sich vor rund zehn Jahren ein amerikanischer Kurierdienst ausgedacht hat.
Die Abwandlung „If it fits, I sits“ taucht in der Regel in Bildern auf, auf den Katzen selig in viel zu kleinen Schachteln, Schüsseln und ähnlichen Gegenständen sitzen.
Tatsächlich scheinen laut den verantwortlichen Forschern der Studie von der Universität in Utrecht gerade solche Kartons für Katzen interessant zu sin, die eigentlich einen Tick zu klein für sie sind. Ein möglicher Grund für dieses Verhalten: Die Wohlfühltemperatur von Katzen! Sie liegt laut den niederländischen Forschern bei 35 Grad. In einem kleineren Karton lässt sich die gewünschte Wärme natürlich deutlich schneller erreichen, als in einer riesigen Kiste.
Schnellere Entspannung in fremder Umgebung – dem Pappkarton sei Dank!
Eine angenehme Wärme ist nicht das einzige, was Katzen im Karton suchen. Alles was neu ist, erzeugt bei Katzen Stress. In stressigen Situationen, beispielsweise nach einem Umzug, kann ein Pappkarton für Katzen wahre Wunder bewirken. Weil die (warmen) Pappwände als beruhigend empfunden werden, hilft der Karton den Cortisolspiegel zu reduzieren. Das ist wichtig, denn Cortisol wird verstärkt unter Stress ausgeschüttet, was in Folge zu Infektionen führen kann.
Die Forscher aus den Niederlanden gehen sogar davon aus, dass die Schutzfunktion eigentlich der Hauptgrund für Katzen ist, sich in Kartons zu setzen: Sie helfen ihnen, sich wohl und sicher zu fühlen und tragen auf diese Weise effektiv dazu bei, ihre Abwehrkräfte zu regenerieren. Daraus folgt: Katzen, die sich öfter in Kartons setzen, sind tendenziell gesünder.
Tipps zum sicheren Umgang mit Kartons
Können Katzen sich an Kartons verletzen? Ja, das geht! Vor allem reine Wohnungskatzen sind hier gefährdet. Die Pfotenballen von Katzen entwickeln beim regelmäßigen Laufen auf verschiedenen Untergründen eine Hornhaut.
Reinen Stubentigern fehlt dieser natürliche Schutz. Sie sind darum gefährdet, sich an einem Pappkarton zu verletzen.
Bevor ein Karton zum Spielen angeboten wird, sollten Halter ihn auf scharfe Kanten überprüfen. Es sollten nur solche Kartons verwendet werden, die noch intakt sind und über keinerlei Ausschnitte, Ausrisse, oder Verunreinigungen verfügen.
Mit welchen einfachen Dingen aus dem Haushalt man Katzen neben Kartons noch eine Freude machen kann, liest Du im Beitrag 10 Life Hacks für Katzen.
Katzentherapeutin und Bloggerin, Spezialgebiet: Katzengesundheit. Erklärt täglich, dass Miau nicht gleich Miau bedeutet . Lebt als Anführerin ihres dreiköpfigen Katzenclans in Berlin.
Andrea schreiben: redaktion (ät) cat-news.net