Was Kater Momo in seinem Leben bisher mitgemacht ist, ungewiss. Besonders angenehm war es vermutlich nicht für den grau-getigerten Kater: Momo lebte als Versuchstier in einem Labor in der Nähe von Köln. Seit Kurzem ist er im Tierheim Köln-Delbrück, doch dort soll er nicht bleiben.
Entspannt macht es sich Momo auf seiner Katzenunterlage gemütlich und schaut neugierig in die Kamera. Wer ihn aufmerksam betrachtet, kommt schnell auf die alte Lebensweisheit: Man muss das Leben eben nehmen, wie es kommt!
Kaum jemand käme wohl auf die Idee, dass die liebenswerte Katze ein schlimmes Schicksal hinter sich hat. Das ist auch der Grund, weshalb sich die Mitarbeiter vom Tierheim Köln-Delbrück wünschen, dass er so schnell wie möglich ein neues Zuhause bei einfühlsamen Menschen finden möge.
Erst vor wenigen Tagen ist Momo, zusammen mit 13 weiteren Artgenossen, im Tierheim eingezogen. Schon öfter wurden dort Katzen aus einem nahegelegenen Labor aufgenommen, die ihre „Dienstzeit“ beendet haben:
„Wann immer es uns möglich ist, übernehmen wir Tiere von dort, um für sie ein neues Zuhause zu finden.“
Obwohl er auf dem Foto etwas schräg schaue, sei Momo erstaunlich gelassen, so ein Mitarbeiter des Tierheims auf Instagram.
Glück im Unglück: Kater hat Labor-Alltag wohl ohne bleibende Schäden überstanden
Den Alltag im Versuchslabor habe Kater Momo erstaunlich gut überstanden und wohl auch keine bleibenden Schäden davongetragen, schätzen die Mitarbeiter. Was genau mit ihm angestellt wurde – es bleibt unklar. Man dürfe darüber öffentlich keine Auskunft geben.
Augenscheinlich erfreue sich der Kater aber bester Gesundheit und das gleiche gelte für die 13 anderen Katzen. Kater Momo sei „eine ganz normale, gesunde und überaus charmante Katze“, verspricht der Mitarbeiter.
Für ein Leben im Labor gezüchtet
Petra Schmidt ist die Vorsitzende des Tierschutzvereins Sunnydays for Animals e.V. Der Verein kümmert sich, genau wie das Tierheim Köln-Delbrück, um die Vermittlung von Versuchstieren. Es sei vor allem die Psyche, die durch die medizinischen Versuche leidet, betont Petra Schmidt in einem Artikel auf Cat-News.net:
„Laborkatzen sind anders, als andere Katzen“.
Die Tiere seien darauf konditioniert wenig Gegenwehr zu zeigen. Wird einer Laborkatze aber eines Tages die Freiheit geschenkt, blüht sie recht schnell auf, nimmt Kontakt zu anderen Katzen auf und sucht die Nähe zu ihren neuen Menschen.
So ist es die Erfahrung der meisten Familien, die eine Laborkatze von Petra Schmidts Verein bei sich aufgenommen haben. Gerade ältere Katzen seien nach einer kurzen Eingewöhnungszeit besonders verschmust und menschenbezogen, erklärt sie:
„Es lohnt sich in jedem Fall, ein solches Tier zu adoptieren“.
So können Momo und seine Katzenkumpels adoptiert werden
Wer Kater Momo und seine Katzenkumpels kennenlernen möchte, kann einfach über die Website des Tierheims Köln-Delbrück in Kontakt mit den Mitarbeitern treten und einen Termin zum Kennenlernen vereinbaren.
Alle Interessenten werden zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Die Mitarbeiter bitten jedoch im Vorfeld von Fragen abzusehen, welche Versuche genau an den Tieren unternommen wurden. Mögliche neue Halter könnten selbstverständlich eingeweiht werden.
Foto: Tierheim Dellbrück / Instagram
Fotografin und Autorin / Spezialgebiet: Leben mit Katzen / nordd. Frohnatur (Moin statt Servus!) / Lieblingsort: Möglichst nah am Meer. Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
Felicitas schreiben: redaktion (ät) cat-news.net