Meilenstein für den Tierschutz: China verbietet den Verkauf von Hunde- und Katzenfleisch

Dog and Cat © kitty.green66 / flickr / CC-BY-SA-2.0

Den Anfang machte im April schon die Millionenstadt Shenzhen, seit Anfang Juni ist es in ganz China offiziell: Der Verkauf von Hunde- oder Katzenfleisch ist ab sofort verboten. So begrüßenswert die Entscheidung auch ist: Kritische Stimmen vermuten, dass sie mit dem Tierschutz eher wenig zu tun habe.

Das Land China hat Ende Mai seinen Nutztierkatalog überarbeitet. Ergebnis: Hunde- und Katzenfleisch darf seit diesem Monat nicht mehr in den Verkauf gebracht werden. Für den internationalen Tierschutz ist die Überarbeitung dieses Katalogs so etwas wie ein historischer Moment.

Der Handel mit Hunde- und Katzenfleisch war nicht nur aus Tierschutzgründen ein Problem. Seit dem Beginn der weltweiten Corona-Pandemie hatte es in China Bestrebungen gegeben, für eine bessere Lebensmittelhygiene auch den Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch in dem Land einzudämmen.

Die unhygienischen Bedingungen, unter denen die Tiere gehalten, geschlachtet und verkauft werden – letzteres meist auf so genannten Lebendtiermärkten – gelten als perfekte Brutstätte für neuartige, zoonotische Viren, zu denen vermutlich auch SARS-COV-2 gehört.

Tierschützer hoffen jetzt auf Vorbildfunktion für Vietnam

Rund 10 Millionen Hunde und Katzen wurden bisher pro Jahr in China für den Verzehr getötet, schätzt der Tierschutzverein Vier Pfoten. Noch immer werden nach Angaben des gleichen Tierschutzvereins in Chinas Nachbarland Vietnam jährlich rund fünf Millionen Hunde und eine Million Katzen für ihr Fleisch gefangen und brutal geschlachtet.

Dr. Katherine Polak, Tierärztin und Leiterin der Streunerhilfe von „Vier Pfoten“ in Südostasien sagt:

„Natürlich ist es ein positives Signal, dass China den Verkauf von Hunde- und Katzenfleisch verbietet. Auch wenn diese Entscheidung wohl eher nichts mit Tierliebe, sondern mit Lebensmittelsicherheit zu tun hat. Nun müssen aber auch Vietnam, Kambodscha und Indonesien endlich handeln.“

So genannte Lebendtiermärkte gelten als tickende Zeitbomben

Stundenlanges Ausharren von Hunden und Katzen in viel zu kleinen Käfigen bei sengender Hitze und ohne Wasser – das ist üblicherweise das Bild, welches sich dem Besucher eines so genannten Lebendtiemarktes bietet.

Die Tiere selbst werden meist von professionellen Tierfängern einfach auf der Straße eingesammelt. Meist handelt es sich um Streuner, doch auch gestohlene und vermisste Haustiere sollen immer wieder darunter sein.

Die geschwächten Haustiere würden auf diesen Märkten unnatürlichem Kontakt zu Wildtieren ausgesetzt, die ebenfalls geschlachtet werden. Diese Mischung schafft eine perfekte Brutstätte für besonders gefährliche Viren, die aus einer so genannten Zoonose entstehen.

Hierbei überwindet ein Virus eine Tierart und springt auf eine andere Art, oder den Menschen, über. Dr. Katherine Polak warnt:

„Der ausufernde Hunde- und Katzenfleischhandel und die Lebendtiermärkte in ganz Südostasien sind tickende Zeitbomben. Wenn die Regierungen jetzt nicht diesen brutalen Handel stoppen und die grausamen Märkte und Schlachthäuser schließen, könnte die nächste globale Pandemie ihren Ursprung in Vietnam, Kambodscha oder Indonesien haben“.

Datum: 03.06.2020

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