Wer schon einmal eine Katze beim Schlafen beobachtet hat, weiß: Nicht immer liegt das Tier einfach nur regungslos da. Es zuckt, knurrt und bewegt sich mitunter heftig. Darf man schlafende Katzen notfalls wecken? Was kann man als Halter tun, um einen gesunden Schlaf zu unterstützen?
Katzen schlafen rund 16 Stunden am Tag, manchmal sind es sogar mehr. Eine Katze verbringt somit rund zwei Drittel ihres Lebens mit schlafen. Warum benötigen die Tiere eigentlich so viel Erholung?
Jeder weiß, dass Katzen von Natur aus Jäger sind. Die Jagd ist eine anstrengende Tätigkeit, die viele Energiereserven kostet. Im Schlaf können sich Muskeln und Gelenke entspannen, der Kreislauf und der Adrenalinspiegeln gelangen zurück auf ein normales Level.
Nur ein Organ kommt jetzt so richtig auf Hochtouren und es ist das gleiche, wie beim Menschen: Es ist der Kopf!
Ist es in Ordnung, eine schlafende Katze zu wecken?
Sowohl bei Menschen als auch bei Katzen beobachten Schlaf-Experten eine Tiefschlafphase, die so genannte REM-Schlafphase. Die Abkürzung REM steht für Rapid Eye Movement. Schnelle Bewegungen der (geschlossenen) Augen sind beim Menschen das äußerlich sichtbare Zeichen für einen sehr tiefen Schlaf. Im Gegensatz zu Menschen zeigt sich die REM-Phase bei Katzen jedoch anders:
Zuckende Ohren und Pfoten deuten an, dass das Tier sich gerade in einem tiefen Schlaf befindet. Das Gehirn zeigt in dieser Zeit eine gesteigerte Aktivität, die mit entsprechenden bildgebenden Verfahren auch sichtbar gemacht werden kann.
Totale Entspannung gibt es für Katzen nur in dieser Tiefschlafphase. Befinden sich die Tiere in flacheren Schlafphasen, sind sie im Grunde hellwach. Trifft ein Reiz von Außen ein, gibt es einen blitzschnellen Wechsel zurück in den Aktivitätsmodus.
Besonders in der Tiefschlafphase sollten wir Katzen darum nicht geweckt werden. Das Gehirn schüttet in dieser Zeit verstärkt Hormone aus, die für die Erneuerung der Zellen dringend benötigt werden – ausgeschlafene Katzen leben nicht nur gesünder, sondern auch deutlich länger!
Katzenträume: Wovon träumen Katzen?
Die Tiefschlafphase dient bei Menschen und Katzen dazu, die Eindrücke aus der jüngsten Vergangenheit zu sortieren und zu verarbeiten. Eine Traumphase dauert im Schnitt sieben Minuten und wechselt sich mit einer 20 bis 30 minütigen leichten Schlafphase ab.
Auch Katzen können träumen, doch selbstverständlich hat eine Katze im Traum andere Erlebnisse als wir Menschen. Und dennoch kann es Überschneidungen geben:
Hat deine Katze am Tag etwas besonders Schönes mit dir erlebt, so kann es durchaus passieren, dass sie im Schlaf davon träumt.
Das sind weitere typische Trauminhalte von Katzen:
- Träume von der Jagd
- Erlebnisse mit Artgenossen
- Erlebnisse mit anderen (Haus-)tieren
- Spielen und Schmusen mit ihren Lieblingsmenschen
Können Katzen Alpträume haben?
Deine Katze zuckt und zittert im Schlaf, oder jammert und knurrt während sie schläft? Keine Angst, das ist kein Grund zur Besorgnis: Wer im Schlaf seine Eindrücke verarbeitet, kann natürlich auch schon mal schlechte Träume haben.
Es gibt vieles, das sich negativ in das Gedächtnis einer Katze einbrennen kann und im Schlaf verarbeitet werden muss. Katzen können darum, genau wie wir Menschen, Alpträume bekommen.
Der Besuch beim Tierarzt kann zum Beispiel ein Anlass für schlechte Träume sein, oder auch der Streit oder Kampf mit einer Nachbarskatze. In der Tat sind Erlebnisse und vor allem Konflikte mit Artgenossen vermutlich ein häufiges Traumthema von Katzen. Wer weiß: Vielleicht bereitet sich deine Katze gerade auf das nächste Gefecht mit ihrem Kontrahenten vor, wenn sie im Schlaf knurrt und faucht.
Können Katzen Schlafwandeln?
Es gibt Hinweise darauf, dass es schlafwandelnde Katzen geben könnte. Es gibt Berichte von Katzenhaltern in Katzenforen die beschreiben, wie ihre Tiere im Schlaf wild umherrannten, gefaucht haben oder einen Katzenbuckel machten. Kurz darauf legten sich die Tiere wieder schlafen, ganz so, als wäre nichts gewesen.
Die Schlafposition einer Katze kann Auskunft über das Wohlbefinden geben
Hättest Du es gewusst? Die Art und Weise wie deine Katze schläft, kann dir wichtige Informationen über ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden geben. Zu diesem Thema findest Du auf Cat-News einen gesonderten Artikel: 7 Schlafpositionen von Katzen und was sie dir über dein Tier verraten.
Schlafhygiene: So sorgst Du dafür, dass dein Liebling besser schläft
Katzen schlafen immer dann besonders gut, wenn sie sich sicher fühlen. Ein ruhiges Plätzchen ist darum die Grundbedingung für einen erholsamen Schlaf bei Katzen.
Gut geeignet ist zum Beispiel eine kuschelige Katzenhöhle oder ein schlichter Pappkarton. Viele Katzen bevorzugen es außerdem jederzeit den Überblick über die Dinge zu behalten, auch wenn sie eigentlich gerade schlafen. Ist der Lieblingsschlafplatz deiner Katze in luftiger Höhe, etwa auf einem Kratzbaum, dann ist das vermutlich kein Zufall.
Weiterlesen: Weshalb Katzen so gerne im Bett schlafen und warum wir es erlauben sollten
Hier, um der Weltherrschaft der Katzen zu dienen! Autor und PR-Fachmann aus Köln, Lieblings-Ressort: Alles über Katzen. Im Nebenjob Pamperswechsler.
Samuel schreiben: redaktion (ät) cat-news.net