Katzen Krankenversicherung: Sinnvoll oder überflüssig? Wir haben Katzenhalter zu ihren Erfahrungen befragt

katzenversicherung für kranke katzen

Für die meisten Menschen sind Versicherungen ein leidiges Thema. Eine Krankenversicherung für die Katze ist hier keine Ausnahme. Katzen Krankenversicherung, ja oder nein? Spätestens wenn der eigene Stubentiger einmal ernstlich krank wird, macht sich eine Versicherung bezahlt! Wir haben unsere Leser zu einem Statement aufgerufen und hier ist das Ergebnis.

Eine Krankenversicherung für eine Katze abschließen? Noch vor einigen Jahren hätte daran wohl kaum ein Mensch gedacht. Doch in Zeiten steigender Gebühren in Tierarztpraxen kann es durchaus sinnvoll sein, über eine solche Absicherung nachzudenken.

Denn es ist kein Geheimnis: Jede Katze wird eines Tages krank. Ohne entsprechende Versicherung müssen alle anfallenden Tierarztkosten komplett selbst übernommen werden – und das meist sofort, denn immer weniger Tierärzte sind aufgrund von schlechten Erfahrungen bereit, ihren Kunden Ratenzahlungen zu ermöglichen.

Katzenkrankenversicherung: Sinnvoll oder überflüssig? Wir haben die Leser in unserer Community auf Facebook zu ihren Erfahrungen zum Thema Krankenversicherung für Katzen befragt:

 

Gaby P.:

„Nachdem es meine Katzen in meinen Studienzeiten mal geschafft haben, dass ich in nur einem einzigen Monat exakt mein gesamtes Einkommen für Tierarztkosten ausgeben musste und ich kaum noch wusste, wie ich jetzt noch den Kühlschrank füllen und die Miete bezahlen sollte, habe ich zumindest eine OP-Kosten-Versicherung für sie abgeschlossen. Die kleineren Beträge im Jahresverlauf hauen mich nicht so um.“

 

Ramona K.:

„Also ich finde eine Krankenversicherung für Katzen, die lohnt sich eigentlich immer. Es können Erkrankungen auftreten, die einfach richtig derbe ins Geld gehen. Die monatlichen Beiträge sind da im Vergleich überschaubar und meist so gering, da muss man gar nicht groß drüber nachdenken. Wenn der kleine Schatz dann wirklich mal was ernsteres hat, macht sich das bezahlt. Ich persönlich zahle lieber monatlich etwas und weiß dafür, dass mein Tier versichert ist.“

 

Klaus G.:

„Meine Katzen habe ich nicht versichert, weil ich es mir finanziell erlauben kann, eine teure Behandlung auch selbst bezahlen zu können, um damit zu verhindern, das ich die Katzen einschläfern lassen müsste, bloss weil ich halt grad kein Geld habe. Wer aber das Leben seiner Katzen ohnehin nicht so sehr schätzt dem mag das egal sein. Kriegtse halt ne Spritze und gut, hole ich mir eben im Tierheim oder sonstwo ne neue her. Für mich persönlich wäre das keine Option, jedenfalls nicht wenn es noch Hoffnung auf Heilung gibt. Aber das ist halt was, das muss eben letztendlich jeder mit sich selbst ausmachen.“

 

Helal G.:

„Eine Versicherung ist immer ein bisschen wie eine Wette. Wenn was passiert, hats sich gelohnt, wenn nichts passiert, hat es sich nicht gelohnt. Ausrechnen ob was passiert kann man nun mal nicht, daher ist die Frage Blödsinn, da nicht beantwortbar. Du kannst also nur selbst entscheiden, wie nah dir deine Katze ist. Wenn sie einen Unfall hat und dich die Behandlung deiner Katze ins finanzielle Chaos stürtzt (da kann mit ner OP auch mal locker 2000 oder 3000€ auf einen zu kommen) bleibt dir dann eigentlich nur das einschläfern.“

 

Sabrina T.:

„Viele sind der Ansicht, einfach monatlich was sparen, das bringt mehr als eine Versicherung. Jedoch kenne ich das selbst mit monatlichen sparen ziemlich gut. Wenn man dann mal etwas braucht vom Geld, ists schon wieder weg. Dann lieber jeden Monat einen kleineren Betrag an die Versicherung bezahlen, als irgendwann die dicke Arztrechnung zu bekommen.“

 

Für wen eine Katzenversicherung sinnvoll ist: Risikogruppe Freigängerkatzen

freigänger katzen brauchen eine katzenkrankenversicherung

Foto: Joey Doll / Feral Cats / CC-BY

Es gibt Katzen, die ein besonders hohes Risiko tragen, Kandidaten für einen Tierarztbesuch zu werden. Dazu gehören definitiv Katzen mit Freigang. Anders als Wohnungskatzen sind sie draußen vielen Gefahren ausgesetzt, die eine kostspielige medizinische Behandlung nach sich ziehen können.

Freigänger Katzen können von einem Auto angefahren werden, Infektionen bekommen oder Vergiftungen erleiden.

Gerade jüngere Katzen liefern sich im Freigang auch gerne mal Revierkämpfe mit Artgenossen. Wenn beim Kräftemessen Verletzungen entstehen, die vom Tierarzt versorgt werden müssen, kann das eine teure Angelegenheit werden:

Schon das Nähen einer kleineren Wunde, inklusive Behandlung mit Antibiotika und Nachsorge, kostet rund 150,00 Euro.

 

Zunahme chronischer Erkrankungen im Alter bei Katzen

katze mit chronischer nierenerkrankung

Foto: Austin Community CollegeAustin Community College Vet Tech Program / CC-BY

Laut Tierärzten erkranken inzwischen 30 Prozent aller Hauskatzen eines Tages an einer so genannten Niereninsuffizienz (CNI/CNE). Um im Falle einer chronischen Erkrankung wie CNI/CNE auf der sicheren Seite zu sein, ist der Abschluss einer Katzenversicherung sicher eine Überlegung wert.

Chronische Erkrankungen sind meist nicht tödlich, machen aber eine Dauerbehandlung durch den Tierarzt erforderlich, um die Lebensqualität zu erhalten. Gerade Katzen, die an CNI/CNE leiden, können durch die passende tiermedizinische Begleitung noch viele schöne Jahre mit ihren Menschen erleben.

 Tipp aus der Redaktion

Eine Krankenversicherung für Katzen gibt es schon für knapp unter 5,50 Euro im Monat. Vergleichen lohnt sich: Der Vergleichsrechner unseres Partners xxx errechnet individuell und in Echtzeit die günstigsten Versicherungsoptionen für die eigene Katze.

Krankenversicherung für Katzen: Die wichtigsten Fragen und Antworten

katzenkrankenversicherung

Foto: pexels.com

1. Ist eine Katzenversicherung sinnvoll in jedem Alter?

Leider nein. Fast alle Versicherer nehmen Katzen auch grundsätzlich nur bis zu einem Lebensalter von maximal 10 Jahren auf. Besonders lohnenswert ist der Abschluss einer Katzenkrankenversicherung dann, wenn ein Tier noch recht jung ist. Im Sinne der Versicherer bedeutet das: Möglichst nicht älter als 5 Jahre. Auch später ist ein Abschluss noch möglich, doch die meisten Tarife werden mit steigendem Eintrittsalter des Tieres in den Versicherungsschutz teurer.

Darum: Eine Katzenversicherung sollte möglichst frühzeitig im Leben einer Katze abgeschlossen werden, damit man als Halter gute Konditionen erhält.

 

2. Wie hoch sind die Tarife für typische Behandlungen beim Tierarzt und welche Kosten werden von Versicherungen übernommen?

Eine Katzenkrankenversicherungen deckt grundsätzlich alle Kosten, die eine tierärztliche Behandlung mit sich bringt.

Der volle Versicherungsschutz wird oft erst nach einer Mitgliedschaft von mindestens 3 Monaten wirksam. Viele Versicherer sind aber kulant und bieten zum Beispiel die Kostenübernahmen für lebensnotwendige Operationen, beispielsweise nach einem Unfall, auch vor Ablauf der Fristen an.

Neben chronischen Alterserkrankungen bei Katzen gehört die Versorgung von Verletzungen durch Verkehrsunfälle zu den kostenintensivsten Behandlungen beim Tierarzt. Häufig ist es mit der akuten Versorgung von Wunden und Knochenbrüchen nicht getan. Folgekosten für therapeutische Maßnahmen können leicht mehrere tausend übersteigen.

Einen Überblick darüber, welche Kosten für die häufigsten 20 Behandlungen von Katzen durch den Tierarzt konkret entstehen, haben wir in der untenstehenden Tabelle zusammengefasst. Achtung: Aufgeführt ist der 1-fache Gebührensatz!

Kommt ein tierischer Patient nach 18 Uhr oder am Wochenende in die Praxis, dürfen Tierärzte bis zu einem 3-fachen Satz abrechnen.

1. Allgemeiner Gesundheitscheck 25,00
2. Vorsorge (Impfung, Wurmkur, Check auf Alterskrankheiten bei Katzen) 90,00
3. Knochenbruch, schwer (nach Autounfall deutlich höher) 344,00
4. Wirbelfraktur Behandlung 230,00
5. Kreuzbandriss 1.200,00
6. Entfernung verletzter Darmabschnitt (etwa durch Fressen von Fremdkörpern, kann deutlich höher liegen) 200,00
7. Gallenblasenentfernung 200,00
8. Bauchspeicheldrüsenentfernung 200,00
9. Öffnen des Darms 115,00
10. Prostata Entfernung 258,00
11. Magenresektion 200,00
12. Meniskusoperation 200,00
13. MRT 600,00
14. Harnsteinentfernung + Narkose 450,00
15. Kaiserschnitt (bei Komplikationen deutlich höher) 143,00
16. Mamaleiste Entfernung + Lymphknoten 172,00
17. Zahnsteinentfernung + Narkose 250,00
18. Blutuntersuchung 120,00
19. Diabetes 40,00 (monatlich)
20. Schilddrüsenüberfunktion 40,00 (monatlich)

Tipp: Versicherungen, die sich auf Haustiere spezialisiert haben, bieten neben einem Rundumschutz für das Tier häufig auch so genannte Vorsorgepauschalen an.

 

3. Ist eine Katzen-OP-Versicherung eine Alternative?

katzenversicherung schützt gegen hohe OP Kosten

Foto: U.S. Air Force photo by Senior Airman Racheal E. Watson / Public Domain

Der Abschluss einer Katzen-OP-Versicherung ist für solche Tierhalter eine Überlegung wert, die in erster Linie Angst vor horrenden Tierarztkosten im Falle einer lebensnotwendigen Operation haben.

Für Halter, die es finanziell schwierig haben, bewegt sich solch eine Entscheidung – trotz aller Liebe zum Tier – schnell entlang der existenziellen Frage: Operieren oder einschläfern lassen? Schon wenn sich eine Katze das Bein bricht, kann die Behandlung der Fraktur Kosten von 1.000 Euro und mehr aufrufen.

Operationen in einer Tierklinik und die Nachversorgung gehören definitiv zu den kostspieligsten Angelegenheiten, die auf einen Katzenhalter zukommen können!

 

 Tipp aus der Redaktion

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Fazit

Sprichwörtlich für die Katz‘ ist der Abschluss einer Krankenversicherung sicher nicht – gerade dann, wenn man sowieso schon auf’s Geld achten muss und hohe Tierarztrechnungen nicht mal eben aus der Portokasse begleichen kann.

Allein für die Rund-um-die-Uhr-Versorgung des Tieres werden von den Kliniken Tagessätze von bis zu 250,00 Euro aufgerufen. Dagegen erscheinen die monatlichen Kosten für eine Katzen-OP-Versicherung verkraftbar.

Featured Image: U.S. Air Force photo by Staff Sgt. Joe W. McFadden / Public Domain

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