Katzenstreu ist das wohl wichtigste Katzenklo Zubehör: Die feinporigen Körner saugen Flüssigkeiten und Gerüche zuverlässig auf und werden anschließend ganz einfach im Hausmüll entsorgt. Doch genau hier beginnt das Problem: Katzenstreu zersetzt sich nicht im Boden und wird so zu einer Gefahr für Umwelt und Natur. Hier liest Du, wie man Katzenstreu selber machen kann.
Unsere Katzen und auch wir selbst kommen nahezu täglich mit Katzenstreu in Berührung. Es gehört so selbstverständlich zum Alltag mit Katzen dazu, dass kaum jemand sich über die Herkunft der saugfähigen Körner Gedanken macht – und auch nicht darüber, wo diese einmal landen, wenn sie ihren Dienst getan haben.
Was viele Katzenfreunde nicht ahnen: Für die Gesundheit des eigenen Tieres ist Katzenstreu alles andere als unbedenklich. So steht es unter anderem in Verdacht, Allergien auszulösen. Der Staub, der beim Einfüllen entsteht, ist auch für den Menschen eine Gefahr.
Woraus besteht Katzenstreu?
Der Amerikaner Edward Lowe gilt als Erfinder des modernen Katzenstreus. Etwa ab den 1950er Jahren gelang es ihm seine Erfindung erfolgreich in US-amerikanischen Supermärkten zu vermarkten. Sie löste die Verwendung von bis dahin gebräuchlichen „Hausmischungen“ für Katzenstreu ab. Diese enthielten meist einfache Kombinationen aus Sand, Sägespähnen und Asche.
Edward Lowes Mischung aus Zeolith, Diatomit und Sepiolith wird im Grunde bis heute in Katzenstreus auf der ganzen Welt verwendet. Hinzu gekommen ist in den 1980er Jahren noch die Substanz Bentonit. Sie ist verantwortlich für die hohe Wasseraufnahme- und Quellfähigkeit. Gleichzeitig ist Bentonit der Grund für das hohe Gewicht von Katzenstreu.
Gesteins-Staub im Katzenstreu steht im Verdacht Krebs- und Asthmaerkrankungen auszulösen
Das hohe Gewicht dieser Art Katzenstreu ist nur einer von vielen Nachteil, den das Hygiene-Produkt mit sich bringt: Die Rohstoffe für Katzenstreu müssen im Tagebau gefördert werden, was aus ökologischer Sicht ein Problem darstellt.
Der Staub, der beim Umgang mit mineralischem Katzenstreu entsteht, steht im Verdacht Krebs- und Asthmaerkrankungen auszulösen.
Dieser Staub wird nicht nur beim Tausch der Streu aufgewirbelt, sondern auch jedes Mal, wenn die Katze darin scharrt. Um Optik und Geruch zu verbessern, fügen viele Hersteller ihrer Streu zusätzlich noch Chemikalien hinzu . Über deren gesundheitliche Gefahren ist wenig bekannt.
Katzenstreu selber machen: 4 hausgemachte Mischungen
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Katzenstreu muss nicht zwangsläufig schädlich für Umwelt und die Gesundheit sein. Schon bevor es Katzenstreu im Supermarkt zu kaufen gab, lebten Katzen als Haustiere mit Menschen zusammen. Die Mischung für die Streu im Katzenklo wurde damals noch ganz selbstverständlich selbst hergestellt. Die richtige Rezeptur zu finden, ist eine individuelle Angelegenheit. Sie erfordert möglicherweise ein wenig Bereitschaft zum Experimentieren.
Eine Umstellung des Katzenstreus akzeptiert nicht jede Mieze sofort. Mit einem Trick ist es aber auch in hartnäckigen Fällen möglich:
Statt sofort die bekannte Streu komplett zu tauschen, sollte sie lieber zunächst mit dem altbekannten Katzenstreu nach und nach vermischt werden – solange, bis sie diese schließlich ganz abgelöst hat. Die Akzeptanz für ein ein neues Katzenstreu wird auf diese Weise stark verbessert.
1. Selbstgemachtes Katzenstreu: Auf Basis von Sand
Sand ist ein traditioneller Bestandteil für Katzenstreu. Wer schon einmal Katzen in der freien Natur beim Aufsuchen eines „stillen Örtchens“ beobachtet hat weiß, dass die Tiere mit Vorliebe auf sandigen Unterböden ihr Geschäft vollrichten.
Benötigt werden:
- 3 Teile Sand
- 2 Teile Erde
- 1 Teil Salz
- 1 Packung Backnatron
Der Katzenurin wird durch den Hauptbestandteil Sand gut aufgesogen. Die Erde schafft eine angenehme Konsistenz für die Tiere. Das Salz lässt das selbstgemachte Katzenstreu grobkörniger werden. Auf diese Weise werden Urin und Kot noch besser gebunden.
Das Backnatron sorgt dafür, dass weniger unangenehme Gerüche entstehen. Wer mag kann außerdem einige Tropfen Duftöl, wie Lavendel oder Thymian hinzufügen. Doch Achtung: Nicht jede Katze mag das!
Welche Düfte Katzen mögen, kannst Du hier nachlesen.
2. Katzenstreu selber machen: Erde als Hauptbestandteil
Auch Blumenerde bietet eine solide Grundlage für selbstgemachtes Katzenstreu. Die meisten Katzen lieben Blumenbeete (und Töpfe), um darin ihr Geschäft zu erledigen – oftmals nicht ganz zur Freude von Haltern oder auch den Nachbarn.
Doch diese Vorliebe kann man sich schließlich auch ganz bewusst zu Nutze machen, in dem man ein Katzenklo mit Erde anbietet.
Tipp: Erde aus dem eigenen Garten ist weniger belastet, als Blumenerde! Erde hat außerdem einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden. Der Umgang mit ihr könnte sogar Depressionen lindern.
- 3 Teile Erde
- 1 Teil Sand
- 1 Teil Salz
Backnatron ist in dieser Rezeptur nicht erforderlich. Der hohe Anteil an Erde absorbiert Gerüche zuverlässig.
Theoretisch ist es möglich auch komplett auf Erde zu setzen und den Sand ganz wegzulassen. Er hilft jedoch dabei die Erde schön locker zu halten. Die Streu muss eventuell häufiger gewechselt werden, wenn Sand weggelassen wird.
3. Katzenstreu selber machen mit Sägespähnen und Kaffeesatz
Eine weitere Möglichkeit Katzenstreu selber zu machen, ist das Katzenklo mit Sägespähne zu füllen. Sägespähne sind extrem saugfähig, haben jedoch einen Nachteil: Sie blieben an den Pfötchen hängen und gelangen so oft ins ganze Haus.
Wer jedoch bereit ist den Staubsauger vielleicht einmal öfter anzuschmeißen, findet mit Sägespähnen als Katzenstreu eine durchaus praktikable Alternative zu herkömmlicher Streu!
Das Material ist sehr saugfähig, neigt aber zur Geruchsbildung. Dem lässt sich aber ganz einfach Abhilfe schaffen, indem Kaffeepulver hinzugefügt wird:
- 4 Teile Sägespähne
- 1 Packung Natron
- 1 Teil Sand
Der zusätzliche Sand hilft auch in dieser Mischung, die restlichen Komponenten schön locker zu halten.
4. Katzenstreu aus Holzpellets
Holzpellets sind eine interessante Alternative für alle, die es unkompliziert und dennoch ökologisch mögen: Holzpellets werden ganz einfach in der Bio-Tonne oder auf dem Komposthaufen entsorgt.
Nachteil: Manche Samtpfoten schaufeln ihre Häufchen nicht mehr zu, wenn Holzpellets im Katzenklo sind. Es ist außerdem schwieriger benutzte Bestandteile mit der Schaufel herauszuholen. Die Pellets leicht zerfallen, sobald sie mit Feuchtigkeit in Berührung gekommen sind.
Holzpellets gibt es preiswert in jedem Tierfachhandel. Meist werden sie als Einstreu für Käfige von Vögeln und Nagetieren angeboten. Genauso gut können sie für die Anwendung in der Katzentoilette „zweckentfremdet“ werden.
Featured Image: Eviltomthai/ Cat in a covered litter box / CC-BY
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