Katzenfrage: Ist meine Katze lethargisch, oder schläft sie einfach gern?

Ist meine Katze lethargisch? Diese Zeichen zeigen es!

Wenn eine Katze auffallend viel Ruhe und Entspannung benötigt, sollten Halter aufmerksam werden. Woran man erkennt, dass das Haustier lethargisch ist, worin der Unterschied zur gewöhnlichen Müdigkeit besteht und was gegen Lethargie bei Katzen hilft.

Was genau ist eigentlich gemeint, wenn wir sagen, dass jemand lethargisch ist? Wem buchstäblich alles egal ist, der leidet an Lethargie, sagt der Volksmund. Ganz ähnlich, nämlich als „Zustand ohne jedes Interesse“, beschreibt der altehrwürdige Duden die Lethargie.

Müde, oder lethargisch? Gerade bei Katzen kann es schwer sein, den Unterschied zu erkennen! Mit bis zu 16 Stunden am Tag sind unsere Samtpfoten gewissermaßen die Weltmeister des Schlafens.

Wohl nicht ganz ohne Grund existiert im Englischen der Begriff Catnap. Gemeint ist ein kleiner, dafür aber sehr intensiver Kurzschlaf am Tag, der sich am besten mit dem deutschen Wort Nickerchen übersetzen lässt.


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Ist so ein Nickerchen denn nicht vollständig harmlos? Wie so oft im Leben kommt es darauf an! Denn steckt echte Lethargie dahinter, handelt es sich gemäß ICD-10, dem internationalen Katalog zur Erfassung von Krankheiten, um eine ernsthafte medizinische Diagnose: Sie ist im ICD-10 mit dem Code R53 erfasst.

Normal und gesund, oder lethargisch und krank? Dieser Artikel hilft dir, das Verhalten deiner Katze zu analysieren!

Auf dieser Seite:

Katzenschlaf: Warum Katzen so viel schlafen

Über den Biorhythmus von Katzen und Menschen

Test: Ist meine Katze lethargisch?

Mögliche Ursachen für eine lethargische Katze

Diagnose „Katze gesund“: Welche anderen Gründe Lethargie hervorrufen können

Lebenskräfte aktivieren: So hilfst Du einer lethargischen Katze

Fazit

Schlafen wie ein Kätzchen: Warum brauchen Katzen so viel Erholung?

Wie wir gesehen haben, schläft eine Katze bis zu 16 Stunden am Tag. In den Wintermonaten ist das Schlafbedürfnis noch einmal höher und kann sogar bis zu 20 Stunden am Tag betragen. Wohlgemerkt, nicht an einem Stück, sondern verteilt auf mehrere kleine Nickerchen und ‚Catnaps‘.

Das hohe Schlafbedürfnis von Katzen erklärt sich durch den speziellen Lebensstil, den ihnen die Natur mitgegeben hat: Katzen sind Raubtiere und Jäger! Sich erfolgreich an eine Beute heranzupirschen, sie anzugreifen und – im besten Fall – zu erlegen, kostet viel Energie und Zeit.

Im Vergleich zu vielen anderen Tierarten, von denen die meisten keine Raubtiere, sondern Grasfresser, Allesfresser, oder Aasfresser sind, wirkt der Schlafbedarf einer Katze darum enorm. Das Schlafen ist für die kleinen Räuber nicht nur pure Erholung, sondern auch so etwas wie eine evolutionäre Taktik: Wer ausgeruht ist, ist auch erfolgreicher bei der Beutejagd.

Biorhythmus von Katze und Mensch: So kommen beide in Einklang

Besonders aktiv sind unsere Samtpfoten vor allem in den Stunden von der Dämmerung am Abend bis zum Morgengrauen. Das bedeutet Pech für den Menschen, denn am ausgeruhtesten ist sein Haustier normalerweise nämlich gerade dann, wenn für ihn selbst die Schlafenszeit beginnt.

Gute Nachricht: Wer etwas Geduld mitbringt, kann es schaffen den Bio-Rhythmus einer Katze zu „hacken“!

Der Bio-Rhythmus eines Lebewesens ist individuell und nur teilweise angeboren. Er bildet sich durch eine Mischung aus natürlichem Instinkt und äußeren Einflüssen heraus und signalisiert dem Körper etwa, wann es Zeit ist etwas zu essen, oder wann geschlafen werden sollte.

Durch bestimmte Maßnahmen lässt sich dieser Rhythmus durchaus formen. Im Fall von Stubentigern kann das zum Beispiel hilfreich sein, wenn sie ihre Halter regelmäßig vor dem Klingeln des Weckers aus dem Schlaf reißen, weil sie etwas zu fressen bekommen möchten.


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Test: Ist meine Katze lethargisch?

Es stimmt also, dass Katzen mehr schlafen als die meisten anderen Lebewesen und sie sind obendrein auch noch dann am aktivsten, wenn wir Menschen uns normalerweise ausruhen möchten. Berücksichtigt man diese beiden Schlafmuster der Tiere, so kann es leicht so aussehen, als würde eine Katze nahezu immer schlafen.

Wie lässt sich nun erkennen, ob wir es mit einem müden Kätzchen zu tun haben, oder ob die Katze lethargisch ist? Ein bewährter Trick ist es, die Katze zu einer für sie interessanten Aktivität zu ermutigen! Zunächst sollte das mit Hilfe eines Katzenspielzeug versucht werden. Handelt es sich um eine wirklich müde Katze, könnte diese Verlockung jedoch noch nicht ausreichend sein.

Selten widerstehen können Katzen hingegen dem Rascheln der Tüte ihres Lieblingsleckerlis! Es gibt wohl kaum einen Stubentiger auf dieser Welt, der bei diesem verheißungsvollen Geräusch nicht sofort angerannt kommen würde.

Bleibt die Katze auch nach wiederholtem Ertönen dieses positiven Signallautes liegen, ist es Zeit für weitere Ermittlungen.

Mögliche Ursachen für eine lethargische Katze

Es kann verschiedene Gründe für Lethargie bei Katzen geben. Das Spektrum möglicher Ursachen ist groß und einige sind leider ein Zeichen für ernsthafte gesundheitliche Probleme. Die genauen Gründe für eine lethargische Katze sollten darum gründlich erforscht werden!

Lethargie bei Katzen kann ein Symptom folgender Erkrankungen sein:

  1. Blutarmut
  2. Gelenksarthrose
  3. Krebs
  4. Depressionen
  5. Dehydrierung
  6. Hitzschlag
  7. Herzkrankheit HCM
  8. Wurminfektion
  9. Typische Alterserkrankungen
  10. Parasitenbefall
  11. Vergiftung und Verschlucken von Fremdkörpern

Wichtig: Eine längerfristig lethargische Katze ist immer ein Fall für den Tierarzt!

Kann der Veterinärmediziner keine organischen Ursachen für die bleierne Trägheit der Samtpfote finden,  ist es für Halter an der Zeit, sich mit der Umgebung ihres Haustieres zu beschäftigen.

Diagnose „Katze gesund“: Welche anderen Gründe Lethargie hervorrufen können

Eine weit verbreitete Ursache für Lethargie bei Katzen ist eine nicht ausgewogene Ernährungsweise. Katzenfutter aus dem Supermarkt ist günstig, enthält jedoch selten die Nährstoffe und Mikronährstoffe, die ein Katzenkörper wirklich braucht.

Katzen sind Jäger und zu 100 Prozent Fleischfresser! Damit sie gesund bleiben, sollte ihre Nahrung diesen Umstand berücksichtigen und ihren natürlichen Anforderungen gerecht werden. Tierische Proteine sind im Katzenfutter unverzichtbar, Getreide, Kohlenhydrate und andere Füllstoffe hingegen sehr wohl!

Ein Katzenfutter zu finden, dass den Bedürfnissen unserer Stubentiger wirklich gerecht wird, ist gar nicht so einfach. Auf Cat-News.net haben wir uns darum in einem eigenen Artikel mit dem Thema beschäftigt und sieben Futtersorten für euch entdeckt, die einen Fleischanteil von 90 Prozent oder mehr vorweisen können: Katzenfutter mit hohem Fleischanteil: 7 Sorten, die mindestens 90 Prozent Fleisch enthalten.

Eine weitere Ursache für lethargisches Verhalten hängt ebenfalls mit der Ernährung zusammen: Übergewicht bei Katzen ist in der Regel Folge einer unpassenden Ernährungsweise. Es sorgt dafür, dass sich ein Haustier häufig träge fühlt. Ähnliches gilt für Untergewicht: Einer Katze ohne ausreichende Kraftreserven fehlt manchmal sogar die nötige Energie, um sich angemessen zu putzen.

Die Lebenskräfte aktivieren: So hilfst Du einer lethargischen Katze

An der Ernährung anzusetzen ist oft die beste Idee, um einer lethargischen Katze wieder zu mehr Lebensfreude zu verhelfen! Wenn Untergewicht für das Verhalten wahrscheinlich ist, sollte die Katze in den nächsten Wochen mit einer besonders nahrhaften Diät wieder aufgepäppelt werden.

Weil Katzen in Bezug auf ihr Futter meist sehr wählerisch sind und sich nicht gerne von einem anderen als dem altbekannten Katzenfutter überzeugen lassen, sollte gerade bei geschwächten Tieren eine komplette Futterumstellung wohl überlegt sein!

Bis eine Katze wieder etwas fitter ist, können alternativ auch das bekannte Futter ergänzende,  hochkalorische Vitaminpasten fehlende Nährstoffe liefern. Diese Pasten bieten darüber hinaus den Vorteil, dass sie den meisten Tieren gut schmecken und darum anders als ein neues Katzenfutter grundsätzlich gut angenommen werden.

Dann sollte sichergestellt werden, dass eine geschwächte Katze immer Zugang zu frischem Wasser hat und auch genügend trinkt!

Um die Trinkmenge einer Katze zu überprüfen, gibt es einen Trick:

Zur Kontrolle der tatsächlich getrunkenen Wassermenge wird der Wassernapf mit einer Standard 0,5 Liter PET-Flasche befüllt. Etwas oberhalb der Mitte wird die Flasche mit einem schwarzen Strich markiert. Das entspricht der Menge, die eine Katze am Tag ungefähr trinken sollte (250 ml).

Am Abend wird dann das übrige Wasser aus dem Napf zurück in die Flasche geschüttet. Ist sie bis zur gesetzten Markierung gut gefüllt ist offensichtlich, dass das Tier tagsüber wenig (oder gar nichts) getrunken hat.

Spielen gehört zum Leben einer Katze dazu, nicht nur im Kittenalter! Stelle darum als nächstes sicher, dass es in der Welt deiner Samtpfote genügend Spielmöglichkeiten gibt. Ob Laserpointer, oder Federnangel: Viele Katzen haben bestimmte Lieblingsspielzeuge, die sie stärker herausfordern als andere. Finde heraus, was deine Katze antreibt, und los geht es!

Fazit

Auch Katzen werden krank! Um eine gesunde und glückliche Samtpfote zu halten ist es unerlässlich, Veränderungen ihres Verhaltens nicht aus dem Blick zu verlieren.

Ob eine Katze lethargisch oder nur ein wenig übermüdet ist, können Halter häufig am besten selbst beurteilen: Das normale Verhalten ihres Haustieres kennt niemand besser als sie.

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