Sammelwut bei Katzen: Was sie bedeutet, wann sie bedenklich ist

katze klaut

Dank YouTube und Co. kennen wir heutzutage fast die gesamte Bandbreite kuriosen Katzenverhaltens. Katzen fürchten sich vor Gurken, sie setzen sich gerne in Kartons und hin und wieder sammeln sie Dinge. Manchmal hat Sammelwut bei Katzen einen ernsten Anlass. Was dahinter steckt, wann man handeln sollte.

In der Natur sammeln viele Tiere Dinge, die für ihr Überleben von Bedeutung sind: Vögel sammeln Material zum Nestbau, Eichhörnchen und andere Nagetiere bunkern fleißig Nüsse. Wölfe horten manchmal übrig gebliebene Knochen für eine spätere Mahlzeit.

Gehören Katzen ebenfalls zu den Tierarten, die Dinge an einen sicheren Ort bringen, um sich später mit ihnen zu beschäftigen? In der freien Natur jedenfalls kommt dieses Verhalten nicht vor. Trotzdem ertappen viele Katzenhalter ihre Haustiere manchmal bei dieser seltsamen Aktivität.

Von Katzenmüttern und ihren Jungen

So kommt es zum Beispiel häufiger vor, dass Katzen ihre Spielzeuge ganz in der Nähe ihres Wasser- oder Futternapfs ablegen. Manche legen das Spielzeug auch direkt dort hinein.

Ein ganz ähnliches Verhalten lässt sich in der Natur beobachten: Katzenmütter bringen ihrem Nachwuchs von der Jagd häufig eine noch lebendige oder bereits tote Beute mit. Auf diese Weise sollen die Kleinen mit dem Beutetier vertraut werden. Zunächst in sicherer Umgebung, um dann später selbst zu jagen.

Sammelwut bei Katzen

Möglicherweise werden Katzen, bedingt durch diesen mütterlichen Instinkt, in der menschlichen Umgebung dazu motiviert, ihre Spielzeuge auf ganz ähnliche Weise zu behandeln. Denn ihr Wasser- und Futterplatz sind für sie Orte, die sie mit Schutz und Geborgenheit verbinden. Ihrem Spielzeug geben sie innerhalb der Wohnung unbewusst die Bedeutung eines Beutetiers.

Das Verhalten von Katzen, Spielzeug in der Nähe des Futter- oder Wassernapfs zu platzieren, wird von manchen Katzenexperten jedoch anders interpretiert. So könnte es ebenso möglich sein, dass Katzen in einem Spielzeug fälschlicherweise ihren Nachwuchs erkennen.

Tote Maus: Ein Geschenk für den Menschen?

Das wohl bekannteste Verhalten von Katzen im Zusammenhang mit Beutetieren ist wahrscheinlich ihre Angewohnheit, uns hin und wieder eine tote Maus oder einen toten Vogel vor die Tür zu legen. Manche Katzen legen das erlegte Tier ihrem Menschen auch ins Bett. Wo auch immer sie es ablegen, sie tun es in der Regel dort, wo wir Menschen es auf alle Fälle nicht übersehen können.

Ist dies ein Versuch, mit dem Katzen uns ihre Zuneigung ausdrücken möchten? Manche sagen, Katzen zeigen dieses Verhalten, weil sie uns Menschen für schlechte Jäger halten. Wollen sie also sicherstellen, dass wir genügend zu essen bekommen?

Eine eindeutige Antwort gibt es wohl keine. Doch das Verhalten von Katzen in der Natur kann in vielen Fällen auf ihr Verhalten in der menschlichen Obhut übertragen werden.

Sammelwut bei Katzen: Bis hin zu kleptomanischem Verhalten

Es gibt eine andere Art der Sammelleidenschaft, welche ab und zu bei Katzen zu beobachten ist. So gibt es hin und wieder Katzen, die eine ungewöhnliche Vorliebe für Socken und Unterwäsche zu haben scheinen.

Doch noch mehr: Die Sammelwut bei Katzen geht manchmal so weit, wie die von Elstern und anderen Rabenvögeln. Genau wie diese finden sie einen besonderen Gefallen an glänzenden Objekten. Dazu gehören Schmuck, Perlen, Glas- und Metallstücke. Beobachtet wird, dass die Tiere diese Objekte zwar mit großer Hingabe sammeln, mit ihnen letztlich aber nichts anfangen können. Spielen tun sie nur selten mit diesen Dingen.

Wie kleine Kleptomanen scheinen diese Katzen keine Kontrolle darüber zu haben, was genau sie eigentlich stehlen und ob sie dafür überhaupt eine Verwendung haben.

Auch Katzen können eine Zwangserkrankung bekommen

Für uns Menschen ist es zwar unterhaltsam, wenn wir solch ein Verhalten bei einer Katze beobachten. Es kann aber auch ein Hinweis darauf sein, dass sie einen gravierenden Mangel in einem anderen für sie wichtigen Lebensbereich hat.

Möglich ist, dass sich hinter dem Verhalten eine neurotische Zwangserkrankung verbirgt, wie es sie auch bei Menschen gibt. Ein Tierarzt oder ein Tierpsychologe sollte beurteilen, ob das der Fall ist und entsprechende Maßnahmen zur Behandlung empfehlen.

Featured Image: YouTube / gobobbie

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