Meine Katze ist die Allerschönste – Wer möchte das nicht von seiner Katze sagen können? Schönheit liegt bekanntlich immer im Auge des Betrachters. Im Fall von Katzen können beliebte optische Merkmale leicht zur Qual für die Tiere werden. Hier erfährst Du, bei welchen Katzen Qualzucht am häufiger vorkommt.
Was genau versteht man eigentlich unter einer Katzen Qualzucht? Das Tierschutzgesetz erklärt: Eine Qualzucht liegt immer dann vor, wenn durch gezielte Zucht Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen hervorgerufen werden.
Qualzuchten sind darum nach § 11b des Tierschutzgesetzes verboten, doch längst nicht alle Züchter halten sich auch an dieses Verbot. Katzenliebhaber wissen so oft gar nicht, dass sie es mit einer so genannten Qualzucht zu tun haben könnten.
Die Tatsache, dass es bei manchen Katzenrassen gleichzeitig auch eine „gesunde Zuchtform“ gibt, macht die ganze Angelegenheit noch einmal komplizierter. Jedoch: Es gibt bestimmte Katzenrassen, bei denen Qualzucht häufiger ein Problem ist.
Bei welchen Rassen Du besonders vorsichtig sein solltest und woran Du eine mögliche Katzen Qualzucht erkennst, das liest Du jetzt!
1. Sphynx Katze
Nacktkatzen faszinieren mit ihrem ungewöhnlichen Aussehen viele Menschen. Liebhaber der Rasse munkeln sogar, dass die Tiere besonders anhänglich und auf Menschen bezogen sein sollen – der Grund könnte ihr kaum vorhandener Pelz sein, der die Tiere auch ein Stück weit schutzlos werden lässt.
Auch wenn sie nicht jedem Katzenfreund gefallen: Als Qualzucht können Sphynx Katzen per se nicht bezeichnet werden.
Erst wenn den Tieren aufgrund der Zucht Tast- und Schnurrhaare fehlen, sprechen Tierschützer bei Sphynx Katzen von Qualzucht.
Die „Fühler“ der Katze stehen aus evolutionsbiologischer Sicht einem Organ in nichts nach. Wenn es fehlt, ist das eine erhebliche Einschränkung für das Tier. So hat es 2015 auch das Berliner Verwaltungsgericht entschieden: Nacktkatzen die Tast- und Schnutthaare „wegzuzüchten“, wird seitdem als Tierquälerei eingestuft und kann bestraft werden.
2. Munchkin
Hier zu Lande ist die Munchkin (auch ‚Dackelkatze‘ genannt) noch eine ausgesprochene Seltenheit. In den USA hingegen ist die Zwergenrasse äußerst populär. Der Grund sind ihre extrem verkürzten Beine, welche die Tiere besonders niedlich aussehen lassen sollen.
Der Grund dahinter ist ein (seltener) Gendeffekt, der auch ganz natürlich auftreten kann. Wenn Katzen jedoch gezielt auf dieses Merkmal hin gezüchtet werden, ist ihr Leben mit allerlei Einschränkungen verbunden.
Munchkin Katzen können nicht so hoch springen wie andere Katzen und auch nicht so schnell laufen. Außerhalb der menschlichen Obhut hätten Munchkin Katzen vermutlich eine sehr geringe Lebenserwartung. Tierschützer sprechen sich für ein Zuchtverbot dieser Rasse aus, das bisher jedoch nicht besteht.
3. Schottische Faltohrkatze
Aufgrund ihrer abgeknickten Ohren wirken Faltohrkatzen besonders ungewöhnlich. Doch diese Besonderheit hat einen traurigen Hintergrund: Alle Faltohrkatzen leiden an einer gemeinsamen Erbkrankheit, deren Merkmal nicht nur das spezielle Aussehen ihrer Ohren sind.
Vielmehr sind die abgeknickten Ohren nur ein kleines Indiz dafür, was sich im ganzen Körper der Katzen Zeit ihres Lebens abspielt. Ihre Erbkrankheit führt allmählich zur Zerstörung des gesamten Knorpelgewebes, ist unheilbar und dabei auch schmerzhaft für die Tiere.
Darüber hinaus sind Faltohrkatzen in der Kommunikation mit anderen Katzen massiv beeinträchtigt.
In Österreich ist die Zucht von Faltohrkatzen verboten, in Deutschland ist ein Verbot im Gespräch. Ankauf und Haltung einer Faltohrkatze sind in beiden Ländern nicht verboten.
4. Perserkatze
Vorab: Das Kriterium Qualzucht trifft nicht auf jede Perserkatze gleichermaßen zu. Betroffen sind nur solche Tiere mit extremen Stupsnasen. Sie haben große Schwierigkeiten beim Atmen, sie schnarchen beim schlafen und röcheln bei Hitze.
Durch die verkürzte Nase sind oft auch die Tränenkanäle verengt – nicht wenige Perser leiden aus diesem Grund unter chronisch tränenden Augen. Die Folge sind ständige Entzündungen durch die Ansammlung von Bakterien.
Die körperliche Beeinträchtigung vieler Perserkatzen lässt die Tiere träge werden. Die Zucht von Perserkatzen ist nicht verboten, doch wurden in der Vergangenheit bestimmte Züchter schon von Tierschützern angezeigt.
Die 10 beliebtesten Rassekatzen
Hast Du gewusst? Offiziell gibt es mehr als 40 verschiedene Katzenrassen! Wenn sich Menschen eine Katze mit Stammbaum zulegen wollen, dann ist die Wahrscheinlichkeit allerdings besonders hoch, dass sie sich für eine der folgenden zehn Rassen entscheiden: Die 10 beliebtesten Katzenrassen mit Bild und Charaktereigenschaften.
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