Katzen im Rausch: 6 natürliche Drogen für eure Stubentiger 🌱

Drogen für Katzen - Wie sie wirken, worauf man achten sollte

Einen kleinen Rausch in Ehren kann niemand verwehren? Nicht nur uns, auch unsere Samtpfoten zieht es zu Pflanzen, die berauschen können. Wir stellen euch 6 bekannte und weniger bekannte Drogen für Katzen vor, zeigen ab welchem Alter sie geeignet sind und worauf ihr sonst noch achten müsst.

Können Tiere Drogen nehmen? Der Konsum von bewusstseinsverändernden Substanzen ist im Tierreich weiter verbreitet, als manche vielleicht vermuten würden: Schweine naschen vergorene Kirschen, Rentiere futtern berauschende Fliegenpilze und Kängurus machen sich über die opiumhaltigen Kapseln auf Schlafmohnfeldern her.

Die Lust auf den Rausch ist unter Tieren also nichts besonderes. So überrascht es wenig, dass sich auch unsere Hauskatzen von gewissen Pflanzen angezogen fühlen, die ein bisschen high machen.

💡Sind Drogen für Katzen gefährlich?
Sofern es sich nicht um eine auf dieser Seite vorgestellten Pflanzen handelt: Ja, Drogen sind für Katzen gefährlich! Echte Drogen sind für Tiere kein Spaß! Illegale Substanzen wie Marihuana oder Kokain können Haustieren erheblichen Schaden zufügen. Sie dürfen Tieren unter keinen Umständen gegeben werden!!!

Eine Katze, die aus Versehen einen Haschkeks oder ähnliches genascht hat, ist ein absoluter Notfall und sollte unverzüglich einem Tierarzt vorgestellt werden.

Auf dieser Seite:

Drogen für Katzen: 6 legale Substanzen

1. Katzenminze

2. Baldrian

3. Katzengamander

4. Die Wurzel Matatabi

5. Die Tartaren Heckenkirsche

6. Indisches Brennkraut

Tipps für den Umgang mit Katzendrogen

Ab welchem Alter sind Drogen für Katzen geeignet?

Drogen für Katzen: 6 legale Substanzen, die deinen Stubentiger ein bisschen high machen

Alle Substanzen in der folgenden Liste haben eines gemeinsam: Sobald die Wirkung eintritt, verändert sich das Verhalten der Tiere schlagartig. Darauf sollte man als Halter gefasst sein. Nach zehn bis maximal 30 Minuten ist der Spuk dann aber auch schon wieder vorbei und die Katze ist wieder ganz die Alte.

1. Katzenminze

Katzenminze (Botanischer Name: Nepeta cataria) ist unter den Drogen für Katzen die wohl bekannteste Pflanze. Weil die Tiere darauf starke Reaktionen zeigen können glauben manche gar, sie habe eine halluzinogene Wirkung. Das ist jedoch aus pharmakologischer Sicht nicht der Fall:

Katzenminze enthält den Wirkstoff Nepetalacton. Die chemische Verbindung natürlichen Ursprungs sorgt für den betörenden Geruch des Krauts. Sie ist gleichzeitig diejenige Substanz, die Katzen in einen leichten Rausch versetzt.

Aufgrund ihrer aktivierenden Wirkung kommt Katzenminze auch in vielen Katzenspielzeugen vor. Sie kann derart intensiv wirken, dass manche Tiere beim Spielen beginnen, sich genüsslich auf ihrem Spielzeug hin und her zu wälzen. Nach rund 15 Minuten ist der Rausch aber auch schon wieder vorbei, das Spielzeug ist dann für die nächste Zeit nicht mehr interessant.

2. Baldrian

Auf den Menschen hat Baldrian eine beruhigende Wirkung, etwa in Form von Tee oder Kapseln aus der Apotheke. Bei unseren Stubentigern sieht die Sache jedoch ein wenig anders aus, denn auf sie wirkt Baldrian paradox. Wissenschaftler konnten herausfinden, weshalb das so ist:

Baldrian enthält die so genannte Valeriansäure. Ihr strenger Geruch erinnert unsere Katzen an den Duft von möglichen Sexualpartnern. Auch Tierforscher machen sich diesen Effekt zu Nutze, etwa bei der gezielten Beobachtung von exotischen Wildkatzen, wie Löwen und Tigern.

Auch der Zauber von Baldrian ist nach einer guten Viertelstunde erst einmal wieder vorbei. Beide Drogen sind für Katzen vollständig ungefährlich – sogar dann, wenn die Tiere eine kleine Menge davon verspeisen.


Weiterlesen: Mythos Katzendroge: Das macht Baldrian im Gehirn deines Stubentigers


3. Katzengamander

Zu den hierzulande weniger bekannten Drogen für Katzen zählt der Katzengamander. Anders sieht das im Mittelmeerraum aus, woher die Pflanze auch ursprünglich stammt. Erst in den vergangenen Jahren wird der Katzengamander auch bei uns etwas beliebter.

Der Name Katzengamander kommt nicht von ungefähr, denn auch diese Pflanze übt eine starke Wirkung auf Katzen aus. Seine ätherischen Öle Dolichodial und Teumarin erzeugen bei den Tieren einen rauschähnlichen Zustand, der mehrere Minuten anhalten kann.

Die Reaktionen der Tiere reichen von intensivem Reiben an der Pflanze bis hin zum Knabbern an Blüten und Blättern. Die Wirkung kann mehrere Minuten anhalten und nimmt nach spätestesn 30 Minuten spürbar ab. Erst mit etwas zeitlichem Abstand ist dann ein erneuter Rausch möglich.

Katzengamander kann auch problemlos auf dem Balkon gepflanzt werden und zeigt von Ende Juni bis Anfang August schöne blaue bis violett-farbene Blüten.

4. Katzendroge Matatabi

Das auch als Silberwein bekannte Katzenkraut Matatabi sorgt bei Sofatigern für besondere Glückmomente! In Japan wird es als stärkste Droge für Katzen bezeichnet, das eine noch stärkere Anziehungskraft als Katzenminze oder Baldrian haben soll.

Im Gegensatz zu Katzenminze und Baldrian enthält Matatabi gleich einen ganzen Cocktail an berauschenden Wirkstoffen! Dazu zählen neben Nepetalacton auch Matatabilacton, Dihydronepetalacton und Actinidin.

Die Wirkstoffe und ätherischen Öle kommen in allen Teilen der Pflanze vor, besonders konzentriert jedoch in den Blättern und Wurzeln. In Japan beliebt sind Kausticks für Katzen aus der Matababiwurzel, die es auch hier auf Amazon* gibt.

5. Die Tartaren Heckenkirsche

Das Holz der Tartaren Heckenkirsche enthält das ätherische Öl Actinidin, welches auch in der Matatabi Wurzel vorkommt. Die Pflanze ist eine beliebte Alternative zu Katzenminze, vor allem für solche Stubentiger, die auf die Minze keinerlei Reaktionen zeigen.

Vorsicht: Die Blätter und Früchte der Tartaren Heckenkirsche sind für Mensch und Tier giftig! Die Pflanze ist darum nur bedingt für den Einsatz auf dem heimischen Garten oder Balkon geeignet.

Wer sie trotzdem anpflanzen möchte, sollte Stecklinge gegenüber der Zucht aus Samen bevorzugen: Die Keimung der Tartaren Heckenkirsche ist kompliziert und kann sich in unseren Breitengraden über mehrere Monate hinziehen.

6. Das indische Brennkraut

In der fernöstlichen Heimat dieser Pflanze bieten Katzenliebhaber das Kraut ihren Tieren gerne zum Spielen an. Beobachtungen zu Folge soll es auf manche Katzen eine stärkere Wirkung haben, als die deutlich besser bekannte Katzenminze.

Vorsicht: Im oberirdisch wachsenden Teil des indischen Brennkrauts kann sich unter bestimmten Voraussetzungen eine giftige Blausäure bilden! Vergiftungen bei Katzen wurden bisher jedoch keine bekannt. Das könnte daran liegen, dass die Tiere sich ausschließlich von der Wurzel angezogen fühlen.

Welche wirksamen Bestanteile der Pflanze genau für die Anziehungskraft verantwortlich sind, ist bisher nicht bekannt. Vermutet wird ein bestimmtes Alkaloid.

💡Tipps für den Umgang mit Katzendrogen
In seltenen Fällen können Baldrian und Co. bei besonders sensiblen Katzen zu einer Überstimulierung führen. Um das zu vermeiden, sollten Drogen für Katzen den Tieren zur Sicherheit nur unter Aufsicht gegeben werden. Wie genau die Reaktion eines bestimmten Tieres auf eine bestimmte Substanz ausfällt, ist ungewiss: Die eine Katze wird besonders verschmust, während die andere am liebsten wild herum toben und spielen möchte. Es kann auch zu aggressiven Reaktionen kommen! Ein kleiner Wermutstropfen: manche Katzen sind gar nicht ansprechbar auf bewusstseinsverändernde Substanzen wie Katzenminze.

Ab welchem Alter sind Drogen für Katzen geeignet?

Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Reaktionen auf sämtliche Katzendrogen in Wahrheit eine so genannte psychosexuelle Reaktion darstellen. Die Substanzen werden über die Nase und schließlich die Schleimhäute aufgenommen. Im Gehirn docken sie dann an den gleichen Rezeptoren an, die auch für das Erkennen von Sexuallockstoffen verantwortlich sind.

Aus diesem Grund wirken Drogen bei Katzen erst ab einem Lebensalter von rund sechs Monaten, wenn die Tiere allmählich geschlechtsreif werden. Bei jüngeren Tieren sind die zuständigen Verbindungen im Gehirn noch nicht entsprechend ausgebildet.

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Weiterlesen: Cannabis für Katzen: Die wichtigsten Fragen zum Einsatz von CBD-haltigem Öl


Foto: steve p2008 / CC BY 2.0

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