Wer ein paar Grundregeln der Fotografie kennt und beherzigt, braucht schon lange keine teure Fotoausrüstung mehr: 9 Tipps vom Profi, mit denen Du sofort richtig gute Aufnahmen deiner Katzen machst, allein mit deinem Smartphone.
Technisch einwandfreie Fotos sind Dank der verbauten künstlichen Intelligenz in modernen Smartphone-Kameras heutzutage kaum mehr ein Problem. Haustiere ansprechend in Szene zu setzen und eine optimale Bildgestaltung zu finden, kann für viele Hobbyfotografen trotzdem noch zur Herausforderung werden.
In diesem Beitrag zeigen wir, auf welche Tricks es bei der Haustier-Fotografie wirklich ankommt und wie jeder sofort bessere Fotos von seinen Katzen machen kann! Wer erst einmal einige Grundregeln der professionellen Fotografie kennt, wird schnell feststellen: So schwer ist das mit dem Fotografieren von Haustieren in Wahrheit gar nicht.
1. Katzen fotografieren: Wende die 3×3-Regel an
Bei der 3×3-Regel wird das Bild in drei senkrechte und drei waagerechte Felder eingeteilt. Sie ist eine der wichtigsten Grundregeln professioneller Fotografen, Vorteil für Smartphone-Fans: Die meisten Kameras mobiler Geräte haben heutzutage eine eingebaute Funktion die es erlaubt, im Display ein entsprechendes Gitter mit den Hilfslinien über das Foto-Motiv zu legen.
Wichtig zu wissen: Überall dort, wo Linien aufeinander treffen, befindet sich ein für das Auge harmonischer Punkt. Dies sind die Stellen, an denen das Hauptmotiv der Bildkomposition platziert werden sollte. In unserem Beispielfoto ist dies die Augenpartie einer Katze.
Tipp aus der Redaktion: Sollte die Kamera-Funktion deines Smartphones kein 3×3-Gitter über das Display legen können, kannst Du dir alternativ die kostenfreie Handy-App Open Camera für Android, oder VSCO für iOs installieren.
2. Nutze mindestens eine Lichtquelle und vor allem: Vermeide Gegenlicht!
Licht lässt Fotos lebendig wirken! Um das Motiv mit den vorhandenen Lichtquellen optimal auszuleuchten, sollte sich die Hauptlichtquelle (Sonne, Fenster, oder eine Lampe) im Rücken des Fotografen befinden.
Wer sich nicht daran hält und stattdessen in die Lichtquelle hinein fotografiert, erhält im Ergebnis ein stark unterbelichtetes Motiv. Darum gilt: Immer mit der Lichtquelle im Rücken ein Motiv fotografieren!
Tipp aus der Redaktion: Professionelle Fotografen lieben es, wenn ein kleiner, heller Lichtreflex in den Augen ihres Fotomotivs erscheint. Aufnahmen wirken durch diesen Reflex in den Augen besonders lebendig. Damit Du diesen erzeugen kannst, sollte deine Katze in Richtung deiner Lichtquelle schauen. Du selbst positionierst dich am besten seitlich leicht versetzt.
3. Die Katze direkt in die Linse des Fotografen blicken lassen
Kurioserweise zeigen viele Haustiere die Tendenz gerade dann den Kopf wegzudrehen, wenn ihre Halter den Finger auf dem Auslöser ihrer Kamera haben. Wenn Du also möchtest, dass deine Katze den Betrachter deiner Fotos direkt anschaut, musst Du vermutlich ein wenig nachhelfen.
Am einfachsten gelingt das, wenn Du einen Assistenten zur Seite hast, der die Aufmerksamkeit deines Tieres zur Kamera lenken kann, etwa mit einem Spielzeug an einer Katzenangel.
Rachel Hale McKenna ist professionelle Katzenfotografin. In einem Video zeigt sie, mit welchem Trick sie ihre Foto-Models dazu bringt, genau in ihre Kamera zu schauen:
4. Die Augen einer Katze sind immer eine gute Wahl für den Fokuspunkt
Wenn wir ein Bild von einem Menschen oder einem Tier betrachten, sind die Augen in der Regel das Erste, das unbewusst unsere Aufmerksamkeit anzieht. Darum sollte diese Körperpartie nach Möglichkeit scharf eingefangen werden.
Legst Du den Fokus deines Motivs auf die Augen der Katze, wirst Du fast immer mit zufriedenstellenden Aufnahmen belohnt! Unser Beispielfoto zeigt: Für ein künstlerisches Motiv ist es auch interessant, wenn nur eines der Augen scharfgestellt ist.
5. Du hast eine kleine Katze? Geh in die Knie!
Die schönsten Aufnahmen von lebendigen Wesen gelingen fast immer dann, wenn der Fotograf auf Augenhöhe mit seinem Motiv ist.
Vorsicht vor Haustierfotos aus dem Stand heraus: Ohne es zu wollen, können wir auf diese Weise Motive erzeugen, die ein optisches ein Dominanzgefälle abbilden. Auf den Betrachter erzeugen solche Aufnahmen oft unterschwellig ein Gefühl des Unwohlseins.
Vor allem Katzen wirken auf diese Weise unterlegen und nicht so, wie sie der Fotograf vermutlich eigentlich abbilden möchte: Als starke und selbstbewusste Tiere, wie es Katzen nun einmal sind!
6. Ein Rahmen ist eine tolle Zierde
Fotos wirken oft besonders gelungen, wenn das Hauptmotiv eingerahmt wird. Passende Gegenstände, die sich ohnehin im Raum befinden, können schon ausreichend für einen solchen Rahmen sein.
Sitzt die Katze auf dem Sofa, bieten sich Decken oder Kissen als Umrahmung an. Sitzt sie hingegen auf der Fensterbank, können Zimmerpflanzen und andere Dekorationen helfen, einen ansprechenden Rahmen um das Motiv zu legen.
Tipp aus der Redaktion: Willst du passende Rahmen in deiner Wohnung entdecken, lasse deinem Blick und deiner Kreativität freien Lauf! Wer seine Umgebung aufmerksam betrachtet, findet schnell passende Gegenstände, die einen schönen Rahmen um zu fotografierende Haustiere herum abgeben können.
7. Auf Kontraste zwischen dem Bildmotiv und dem Hintergrund achten
Deine Katze ist schwarz, oder überwiegend schwarz? Dann sollte der Hintergrund deines Foto-Models nicht ebenfalls dunkel sein! Ein für sich genommen schönes Motiv verliert sich leicht und wird uninteressant, wenn es sich nicht genügend vom Hintergrund abheben kann.
Vor allem Halter von roten Katzen mit hellem Laminatfußboden kennen dieses Problem vermutlich nur allzu gut: Auf manchen Fotos wirkt es fast immer so, als würden die Tiere geradezu im Fußboden verschwinden!
Darum gilt: Auf Kontraste zwischen dem Hauptmotiv und seinem Hintergrund achten! Wer ein harmonisches Foto-Motiv erzeugen möchte, sollte auch auf allzu knallige und unterschiedliche Farben im Hintergrund verzichten. Ist das nicht möglich, kann es helfen den Abstand zwischen dem Haustier und dem Hintergrund zu vergrößern. Dadurch wirkt alles, was sich hinter dem Hauptmotiv befindet, verschwommen und somit ruhiger.
8. Beim fotografieren von Katzen gilt: Direktes Blitzlicht ist tabu!
Hunde und Katzen sollte man niemals (wirklich niemals!) mit frontalem Blitzlicht fotografieren. Vor allem Katzen kann das grelle Licht sehr irritieren und verschrecken.
Die meisten Katzen sind zum Glück schlau und werden die Zusammenarbeit mit solch einem Fotografen sofort beenden, wenn sie erst einige Male auf diese Weise geblendet wurden.
Direktes Blitzlicht hat aber auch für das Gelingen schöner Aufnahmen einen entscheidenden Nachteil: Fotoaufnahmen, die mit Hilfe von Blitzlicht entstanden sind, wirken oft eher künstlich und unnatürlich.
Wer kein Set aus externen Blitzlichtgeräten besitzt, so wie es professionelle Fotografen häufig verwenden, sollte darum immer eine natürliche Lichtquelle für Haustieraufnahmen nutzen. In der Nähe eines Fensters ist tagsüber meist genügend Licht vorhanden, um ausreichend ausgeleuchtete Fotoaufnahmen machen zu können.
9. Tipps für gelungene Babykatzen Bilder
Du hast gerade ein Katzenjunges Zuhause und möchtest allen zeigen, wie niedlich es ist? Es kann eine Herausforderung bedeuten, überzeugende Aufnahmen von Babykatzen zu machen.
Babykatzen sitzen selten lange still und lassen sich auch durch Spielzeuge an Katzenangeln nicht ausreichend lange genug fokussieren. Babykatzenfotos oft dann besonders gut, wenn das Katzenkind bereits ein wenig müde ist.
Für die richtige Stimmung auf den Babyfotos sind flauschige Babydecken und Tierfelle als Hintergrund eine gute Wahl.
Tipp aus der Redaktion: Begebe dich möglichst nah an deine Babykatze heran, um so viel wie möglich von dem kleinen Wesen zu zeigen. Als Alternative bietet es sich an, die Zoom-Funktion der Handykamera zu nutzen, doch Achtung: Die Gefahr das Bild zu verwackeln steigt durch die Verwendung des Zooms.
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Fotografin und Autorin, Spezialgebiet: Leben mit Katzen. Norddeutsche Frohnatur (Wichtig: Moin statt Servus!). Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
Felicitas schreiben: redaktion (ät) cat-news.net
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