Der Wecker hat noch lange nicht geklingelt, doch Du bist trotzdem schon hellwach, weil deine Katze Hunger hat, oder beschäftigt werden will? Wenn Du deiner Katze dieses Verhalten gerne abgewöhnen möchtest, dann ist dieser Beitrag für dich!
Was tun gegen Schlafprobleme? Wenn Menschen Schwierigkeiten mit dem Ein- oder Durchschlafen haben, dann hilft es vielen, sich an bestimmte Rituale zu gewöhnen. Dazu gehört etwa, nichts mehr zu essen nach 18 Uhr, damit der Magen Ruhe findet, oder etwas Lesen vor dem Schlafengehen, ein heißer Tee im Bett – Schlafhygiene nennen Schlafexperten diese Verhaltensweisen.
Nicht nur uns Menschen kann Schlafhygiene helfen, ausgeglichener vor dem Einschlafen zu sein. Mit den richtigen Tricks können wir auch Katzen so beeinflussen, dass sie müde ist, wenn wir es sind.
So trainierst Du einer Katze ab dich regelmäßig zu wecken, bevor der Wecker klingelt:
Schritt 1: Ständige Futter-Verfügbarkeit beenden
Viele Katzenbesitzer finden Trockenfutter praktisch: Es riecht kaum, ist lange haltbar und kann den ganzen Tag über im Napf gelassen werden. Die ständige Verfügbarkeit ist allerdings nicht ganz unproblematisch:
Haben Katzen permanenten Zugang zu Futter, werden die meisten auch ständig an den Napf gehen. Für ihr Gemüt bleibt das leider nicht ohne Folgen.
Denn Fressen, Verdauen und Ausscheiden befinden sich so in einem ewigen Kreislauf. Die Verdauungsorgane der Katze kommen also praktisch niemals ganz zur Ruhe.
Wie energiegeladen eine Katze zu welcher Tageszeit ist, entzieht sich dadurch auch vollständig unserer Kontrolle.
Was also ist zu tun? Es ist vermutlich keine besonders gute Idee, einer Katze von jetzt auf gleich ihr bisher frei zur Verfügung stehendes Futter zu versagen, denn das könnte zu anderen Verhaltensproblemen führen. Möglich ist es aber, quasi im Rahmen eines „sanften Entzugs“, die Portionen immer kleiner werden zu lassen und schließlich nach rund 14 Tagen ganz einzustellen.
Schritt 2: Mahlzeiten zu festen Tageszeiten etablieren
In der ersten Zeit ohne frei verfügbares Futter wird eine Katze natürlich zwischendurch auch einmal Appetit haben. Das ist kein Wunder, denn ihre erste Mahlzeit hat sie in der Regel schon bekommen, noch bevor ihr Mensch morgens überhaupt das Haus verlassen hat.
Wichtig: Das Ziel ist es, zwei oder drei Mahlzeiten pro Tag zu etablieren. Zwischen den Mahlzeiten einer Katze sollten niemals länger als 8 Stunden liegen!
Mit der Einführung von festen Mahlzeiten wird es einfacher, eine Katze an den Schlafrhythmus ihres Menschen zu gewöhnen.
Schritt 3: Die Schlafenszeit des Menschen zur Schlafenszeit der Katze machen
Um morgens nicht länger von der Katze geweckt zu werden, ist ihre letzte Mahlzeit des Tages besonders entscheidend. Viele Halter machen leider den Fehler, kurz vor dem Zubettgehen das Haustier noch einmal zu füttern. Später als eineinhalb Stunden bevor der Mensch für gewöhnlich ins Bett geht, sollte eine Katze aber nichts mehr zu fressen bekommen.
Für einen ausgeglichenen Energiehaushalt ist es außerdem ungünstig, wenn die Katze diese letzte Mahlzeit des Tages allzu schnell herunterschlingt. Optimal ist es, wenn sie sich ihr Abendbrot „erarbeiten“ muss, etwa im Rahmen eines gemeinsamen Spiels.
Die Zauberformel lautet: Jagen, Töten, Fressen!
Schritt 4: Nach dem Essen, Fellpflege nicht vergessen!
Ein Sprichwort sagt „Nach dem Essen sollst Du ruh’n, oder tausend Schritte tun“. Das gilt in ganz ähnlicher Weise auch für Katzen.
Wer das Verhalten seiner Katze schon einmal genauer beobachtet hat weiß, dass die Tiere sich insbesondere nach größeren Mahlzeiten ausgiebig putzen. Danach wird entweder geschlummert, oder an einem netten Plätzchen gedöst. Wir können dieses natürliche Verhalten fördern, indem wir ihnen nach der letzten Mahlzeit des Tages das Fell bürsten.
Wer errät, was nach dem Putzen folgt? Schlafen!
So, bis hierhin war es noch einigermaßen einfach. Was jetzt kommt, ist der schwierigere Teil der Umgewöhnung.
Schritt 5: Hart bleiben. Und zwar wirklich!
Du dachtest, dass deine Katze jetzt schon von ihren morgendlichen Hungerattacken kuriert wäre? Leider noch nicht ganz. Denn im fünften und letzten Schritt geht es darum, deiner Katze Akzeptanz beizubringen.
Vor dir liegen nun vermutlich noch immer einige schlaflose Nächte. Denn ihr Verhalten, dich morgens zu wecken und nach Futter anzubetteln, hat sich über viele Monate und Jahre tief eingeprägt. Es braucht darum einiges an Geduld, dieses dauerhaft zu verändern. Doch es ist definitiv möglich und lohnt sich, siehe es am besten wie eine gute Investition in eine entspannte Zukunft!
Was solltest Du also tun, wenn deine Katze in Zukunft am frühen Morgen Futter verlangt? Die Antwort ist einfach: Gar nichts!
Doch jeder der Katzen hat weiß, dass das leichter gesagt als getan ist. Denn Katzen können hartnäckig sein und ihr unerfüllter Wunsch nach Futter kann Halter buchstäblich in den Wahnsinn treiben.
Es ist aber wirklich wichtig, die Bettelei vor allem jetzt zu ignorieren – und zwar konsequent! Auch andere Aktivitäten mit der Katze und jegliche andere Art von Aufmerksamkeit sind in deiner Schlafenszeit ab sofort tabu! Nach mehreren Nächten in Folge wird eine Katze verstehen, dass ihr Verhalten zwecklos ist. Bis es soweit ist, können aber rund 10 bis 14 Tage vergehen. Erst dann macht es bei den meisten Katzen „Klick“.
Wenn es zwischendurch einmal schwierig wird, versuche dir immer zu vergegenwärtigen: Du wirst in Zukunft deutlich besser schlafen können und auch deine Katze wird sich wohler fühlen, wenn ihr Energielevel, zum Beispiel durch die Regelmäßigkeit ihrer Mahlzeiten, in Balance ist.
Katzentherapeutin und Bloggerin, Spezialgebiet: Katzengesundheit. Erklärt täglich, dass Miau nicht gleich Miau bedeutet . Lebt als Anführerin ihres dreiköpfigen Katzenclans in Berlin.
Andrea schreiben: redaktion (ät) cat-news.net
Bei den allermeisten Katzen funktioniert das meiner Erfahrung nach recht gut.
Das Interesse meiner Katze besteht allerdings mehr daran herausgelassen zu werden, als daran Futter zu bekommen. Wenn sie durch Geräusche im Haus geweckt wurde oder schlichtweg ausgeschlafen ist, will sie erstmal nur eins: raus! Egal ob sie aufs Klo muss oder nicht. Und dann weckt sie mich eben. Da ich das immer(!) konsequent ignoriere hört sie auch bald wieder auf zu miauen und legt sich in der Regel nochmal eine Runde aufs Ohr. Aber ich bin dann trotzdem hellwach, nix mit ausschlafen! Richtig penetrant wird sie nur, wenn sie wirklich aufs Klo muss, weil sie das Katzenklo um jeden Preis vermeiden möchte (es ist groß, immer sauber usw.) Auch da bleibe ich konsequent liegen, stelle mich schlafend, Ohren auf Durchzug. Es nutzt aber leider nichts.
Einer Freigängerin die wenig Interesse am Futter (abgesehen von Leckerlis!) zeigt, sind feste Zeiten für die Mahlzeiten nur schwer beizubringen, auch wenn es schon einen gewissen Rhythmus gibt. Ich bin um jedes Gramm froh, das an ihr hängen bleibt.
Es gibt also keine Patentrezepte für jede Katze.