Deine Katze miaut ständig? Sie verfolgt dich durch die halbe Wohnung und jammert dabei kläglich? Auch nachts lässt dich dein Tier nicht schlafen und maunzt bis in die frühen Morgenstunden? Mit diesem Artikel findest du heraus, was dir deine Katze sagen will.
Die meisten Halter finden das Miauen ihrer Katzen schön – etwa, wenn das Tier zu Begrüßung an der Wohnungstüre auf Herrchen oder Frauchen wartet und dabei aufgeregt maunzt.
Ständiges Miauen hingegen kann zur echten Nervenprobe werden. Das gilt für uns Halter genau so, wie für das betroffene Tier. Denn oft steckt mehr hinter dem Verhalten, als mit bloßen Auge sichtbar ist.
5 Situationen, in denen Katzen besonders häufig miauen und was dahinter steckt!
1. Deine Katze miaut tagsüber (und läuft dir dabei nach)
Kommunikation ist keine Einbahnstraße! Viele Menschen sprechen mit ihren Haustieren ohne daran zu denken, dass sich durch die verbale Zuwendung das Verhalten ihres Lieblings langfristig verändern kann.
Sprichst du häufiger mit deinen Katzen? Wenn Du diese Frage mit JA beantworten kannst, musst Du dir keine Sorgen um deinen Geisteszustand machen: Untersuchungen über Haustiere und ihre Halter konnten zeigen, dass fast alle Menschen mit ihren Hunden und Katzen sprechen. Ob man es damit übertreiben sollte, steht jedoch auf einem anderen Blatt:
Dein Tier mag vielleicht nicht verstehen, was genau Du ihm erzählst, es versteht aber sehr wohl, dass Du mit ihm sprichst und ihm in diesem Moment deine volle Aufmerksamkeit schenkst.
Indem wir zu allen möglichen Gelegenheiten mit unseren Katzen sprechen, gewöhnen wir die Tiere an den ständigen Austausch mit uns. Sie suchen diesen dann auch von sich aus und das zu allen möglichen Gelegenheiten: Wenn sie Hunger haben, wenn ihnen langweilig ist, oder wenn sie eine Streicheleinheit möchten.
Katzen haben ihren eigenen Kopf und viele extrovertierte Zeitgenossen wollen durch ihr Verhalten auch nur lediglich Mittelpunkt stehen.
2. Wenn die Katze nachts vor der Schlafzimmertür miaut
Katzen sind von Natur aus besonders in der Nacht und in der Dämmerung aktiv. Es ist also nichts Außergewöhnliches, wenn dein Stubentiger regelmäßig zu später Stunde deine Aufmerksamkeit einfordert.
Noch wichtiger als das ist aber der folgende Umstand: Wenn Katzen etwas gar nicht mögen, dann sind es verschlossene Türen! Jedoch: Nicht jeder, der Katzen liebt, möchte überall in der Wohnung Tierhaare einsammeln müssen. Viele Katzenhalter haben das Schlafzimmer aus diesem Grund zur Tabuzone erklärt.
Das Problem für viele Haustiere: Wenn nachts alles still ist und sie nicht bei ihren Lieblingsmenschen sein dürfen, fühlen sich viele Tiere erst recht ausgeschlossen. Um dieses unangenehme Gefühl zu überwinden, suchen sie die Nähe zu ihren Menschen – oder miauen und bellen, wenn sie ihnen verwehrt wird.
Wenn deine Katze also vor allem nachts viel miaut, dann könntest Du überlegen, ihr vielleicht doch Zutritt in dein Schlafzimmer zu gewähren. Sie wird sich dann weniger einsam fühlen und automatisch weniger miauen.
3. Wenn die Katze in den frühen Morgenstunden kläglich maunzt
Wenn es noch nicht ganz hell und gerade noch dunkel ist, gehen Katzen am liebsten auf die Jagd. Entsprechend dieses Biorhythmus haben sie also besonders morgens großen Hunger.
Wohnungskatzen können normalerweise nicht nach Beute jagen und sind auf uns als „Dosenöffner“ angewiesen. Wenn wir sie nicht erhören, liegt es auf der Hand, dass unsere Ignoranz der Beginn eines minutenlanges Miau-Konzertes sein kann.
Es ist nicht einfach, dieses angeborene, morgendliche Verlangen einer Katze abzugewöhnen. Wer morgens gerne ausschlafen würde, kann versuchen die Katze an den eigenen Bio-Rhythmus zu gewöhnen.
4. Miauen als „Ticket nach draußen“
Deine Katze miaut ständig, obwohl sie Freigängerin ist? Vielleicht gehörst Du zu der Art von Katzenhaltern, die ihre Tiere nachts lieber im Haus behalten möchten. Was aus unserer Sicht gut gemeint ist, ergibt aus Katzensicht jedoch überhaupt keinen Sinn.
Hat eine Katze einmal den Duft der Freiheit geschnuppert, ist es nahezu unmöglich ihr den Wunsch danach abzutrainieren.
Es gibt genau zwei Möglichkeiten, Miauen in dieser Situation zu stoppen. Entweder gewöhnst Du deine Katze an deinen Bio-Rhythmus – was zur Folge hat, dass sie ihre Ruhephasen in die Stunden der Nacht verlagert – oder, Du schaffst dir eine Katzenklappe an.
Wer Angst vor ungebetenen Gästen im Haus hat: Die Katzenklappen der Marke SureFlap können die Microchip-Daten von Haustieren auslesen. Sie gewähren nur solchen Tieren Zutritt, deren Daten zuvor in der Software gespeichert worden sind.
5. Ältere Katzen: Häufiges Miauen als Zeichen der Veränderung
Wenn Katzen ein bestimmtes Alter erreichen, verändert sich ihre Hirnchemie. Die meisten dieser Veränderungen sind natürlich und nichts krankhaftes. Aus diesem Grund spricht man mittlerweile auch bei Hunden und Katzen von Demenz.
Wenn Katzen dement werden, miauen sie manchmal ohne erkennbaren Grund und das kann vor allem nachts der Fall sein. Die Ursache dürfte in vielen Fällen Orientierungslosigkeit sei. Sie taucht vor allem auf, wenn rundherum alles still ist.
Werden ältere Katzen angemessen beschäftigt, können dementielle Prozesse verlangsamt werden. Gemeinsames Spielen hilft außerdem, die Beziehung zum Tier zu stärken.
Tägliche Routinen helfen älteren Katzen, sich im Alltag zu orientieren. Dazu gehören etwa regelmäßige Futterzeiten und andere Tätigkeiten, die immer zur gleichen Uhrzeit stattfinden.
Wann ist es in Ordnung, das Miauen einer Katze zu ignorieren?
Katzen dieser Welt würden diese Frage wohl wie folgt beantworten: Niemals! Immerhin haben sie sich über viele tausend Jahre größte Mühe gegeben, das Miauen vielen Variationen zu einzuüben.
Würden Katzen überhaupt miauen, wenn es uns Menschen nicht gäbe? Es gibt Tierexperten die sagen, dass sich die Tiere den Laut erst im Laufe ihrer Evolution und im Zusammenleben mit uns angeeignet haben. Mit dem Miauen würden sie versuchen, das Geschrei von Menschenbabys nachzuahmen.
Wenn eine Katze einmal gelernt hat, dass sich Hartnäckigkeit bezahlt macht, wird sie dieses Verhalten immer wieder in allen möglichen Situationen zeigen. Es liegt damit häufig allein an uns Haltern, ob wir nachgeben oder hart bleiben.
Grundsätzlich gilt: Geregelte Tagesabläufe mit festen Futterzeiten, Spielzeiten und Kuschelzeiten sind ein guter Weg, um sowohl die Bedürfnisse des Tieres angemessen zu befriedigen und die eigenen Nerven zu schonen.
Katzen miauen auf unterschiedliche Weise
Ob Hunger, Langweile, oder Aufmerksamkeit: Das Miauen einer Katze klingt nicht immer gleich. Was wollen die Tiere uns sagen? Das folgende Video erklärt es anhand von Tonbeispielen:
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Fotografin und Autorin, Spezialgebiet: Leben mit Katzen. Norddeutsche Frohnatur (Wichtig: Moin statt Servus!). Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
Felicitas schreiben: redaktion (ät) cat-news.net
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