Die kleine schwarze Katze soll weg, sonst wird sie zum Stichtag „entfernt“: Der Zettel, den Ursula Selinger in dieser Woche am Körbchen ihrer Pflegekatze Blacky fand, war unmissverständlich. Ein Foto, das die entrüstete Katzenfreundin daraufhin auf Facebook postete, machte schnell die Runde.
Zahlreiche Gläubige drohen mit dem Kirchenaustritt – und das nicht nur in der kleinen österreichischen Gemeinde Schwanenstadt, in der sich der Fall ereignet hat.
Vor rund zwei Jahren wurde die Katze erstmalig auf dem Friedhof in Schwanenstadt gesichtet. Schnell schlossen die Friedhofsbesucher das Tier ins Herz, Trauernde fühlten sich durch ihre Anwesenheit getröstet.
Friedhofsbesucherin und Katzenfreundin Ursula Selinger bereitete dem Tier sogar ein Körbchen, damit die Katze nicht immer auf dem Boden schlafen muss – extra in einer alten, abgelegenen Gruft, damit sich niemand gestört fühlen sollte. Ein Friedhofsgärtner hatte ihr den versteckten Platz gezeigt.
Ursula Selinger zu Cat-News.net:
„Andere Friedhofsbesucher legten mir zusätzlich Futterspenden hin. Alle liebten diese Schmusekatze, immer mehr Leute kümmerten sich um sie.“
Umso empörter zeigte sich die Österreicherin, als sie Anfang der Woche dann folgende Botschaft an Blackys Körbchen geheftet fand:
Die Reaktionen auf das Foto in der Facebook-Community von Cat-News sind einhellig: Was die katholische Gemeinde da androht, das geht gar nicht. Eine kleine Auswahl:
Hemut W.
„Was ist nur aus den Menschen geworden,die sollten mal in der Bibel nachlesen dass Gott uns die Aufsicht über die Tiere gab aber nicht um sie zu quälen sondern sie zu schützen.“
Elvira O.:
„Ein absolutes Armutszeugnis für eine röm.–kath. Kirchengemeinde! Haben wohl ihre eigene Bibel nicht richtig gelesen und den Umgang mit Tieren darin übersehen.“
Enatios S.:
„Bestätigt nur, dass wir sowas wie die Kirche nicht brauchen . Das gesamte Pack der Kirche sollte entfernt werden.“
Ursula Selinger hat Cat-News.net verraten, dass die Pfarre sie kurz nach dem Absetzen ihres Eintrags noch zu einer sofortigen Löschung des selbigen bewegen wollte – zu spät. Inzwischen haben zahlreiche österreichische Medien über den Fall berichtet.
Der Radiosender ‚Radio Life‚ hat mit dem zuständigen Pfarrer der Gemeinde, Helmut Part, gesprochen. Der zeigt sich im Interview hart:
„Tiere sind am Friedhof verboten, auch damit Gräber nicht zum Katzenklo werden.“
Doch das Ganze hat nun offensichtlich ein gutes Ende genommen. Zahlreiche Interessenten meldeten sich nach dem Bericht bei der Redaktion von ‚Radio Life‘, die Katze Blacky aufnehen wollten.
Wie wir erfahren haben, wurde auch der Tierschutzverein ‚Tierengel Austria Tierrettung‘ aufmerksam. Inzwischen konnte ein neues Zuhause für Blacky gefunden werden. Ursula Selinger zu Cat-News.net erleichtert: „Ich hoffe, sie kann dann dort bleiben“.
Fotos: privat
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