Hat meine Katze Schmerzen? Diese Zeichen zeigen es!

Hat meine Katze Schmerzen?

Hat meine Katze Schmerzen? Wenn Du dir gerade diese Frage stellst sei dir gesagt: Niemand kennt deine Katze so gut wie Du! Wer weiß, worauf genau zu achten ist, kann Schmerzen bei der eigenen Katze erkennen.

Die Anzeichen für Schmerzen können bei Katzen sehr subtil sein. Trotzdem gibt es bestimmte Verhaltensveränderungen, die Haltern ein Warnsignal sein sollten.

Warum ist es überhaupt so schwer, Schmerzen bei Katzen zu erkennen?

Ein Indianer zeigt keinen Schmerz, das gleiche gilt für Katzen! Unsere Samtpfoten haben diese Eigenschaft vermutlich von ihren wilden Vorfahren geerbt: Um zu verhindern, zur Beute eines anderen Tieres zu werden, verstecken Katzen ihre Schmerzen normalerweise so gut sie können.

Auf dieser Seite:

Die drei Arten von Schmerz

Typische Anzeichen für Schmerz bei Katzen

Schmerztherapie bei Katzen

Den Gesundheitszustand überwachen – so geht’s!

Folgen von unbehandelten Schmerzen

Um Schmerzen bei Katzen zuverlässig zu erkennen, ist es wichtig als Halter die drei unterschiedlichen Schmerzarten zu kennen und voneinander unterscheiden zu können: 

Akuter Schmerz

Diese Art von Schmerz kann bis zu maximal drei Monaten andauern. Sie tritt oft in Verbindung mit Entzündungen und dem anschließenden Heilungsprozess auf. Neben Verletzungen kommen Traumata, Operationen und akute Erkrankungen als Auslöser in Frage.

Chronischer Schmerz

Als chronischer Schmerz wird die Art von Schmerz beschrieben, die über die normale Heilungszeit hinaus anhält, oder wenn es keine Heilung gibt.

Dazu zählt zum Beispiel Arthroseschmerz: Arthrose bei Katzen gehört zu denjenigen Erkrankungen, die von Haltern am häufigsten unerkannt bleiben. Die Chance, dass die eigene Katze an der Gelenkserkrankung leider, nimmt mit dem Alter des Haustieres zu: Schätzungen zu Folge entwickeln 90 Prozent aller Katzen im Seniorenalter eine Arthrose.

Anhaltender Schmerz

Anhaltende Schmerzen zeichnet aus, dass sie durch Medikamente oder Therapie nicht vollständig verschwinden. In der Schmerztherapie steht dann typischerweise eine Verbesserung der Lebensqualität im Fokus. Der Tierarzt betreut diese Patienten normalerweise eng und lädt zu regelmäßigen Schmerzkontrollen ein.

Hat meine Katze Schmerzen? Achte auf diese Zeichen!

Wie kann man einer Katze ansehen, ob sie Schmerzen hat? Leider können Tiere nicht mit uns sprechen und uns mitteilen, wenn es ihnen nicht gut geht! Für Halter ist es darum entscheidend, die normalen Verhaltensmuster und Gewohnheiten der eigenen Katze gut zu kennen.

Schon geringe Abweichungen davon können ein Hinweis sein, dass die Katze krank ist und möglicherweise Schmerzen hat.

12 typische Anzeichen für Schmerzen bei Katzen:

  1. Verminderter Appetit / kaum Interesse am Futter
  2. Die Katze zieht sich zurück, oder versteckt sich gezielt
  3. Zögerndes Verhalten, etwa beim Besteigen einer Treppe
  4. Allgemeine Inaktivität und Schlappheit
  5. Erkennbare Schwierigkeiten beim Aufstehen, Stehen, oder Gehen
  6. Verminderte Fellpflege
  7. Änderungen der Urin- oder Stuhlgewohnheiten
  8. Schielen
  9. Gebeugte oder aufrechte Position beim Schlafen, statt sich zusammenzurollen
  10. Empfindlichkeit durch Berührungen und Streicheln
  11. Verstärkter Rückzug
  12. Gesteigerte Aggressivität

Deine Katze hat Schmerzen? Das solltest Du jetzt zu tun!

Lässt das veränderte Verhalten einer Katze vermuten dass sie Schmerzen hat, sollte umgehend ein Termin beim Tierarzt vereinbart werden, um den konkreten Ursachen auf den Grund zu gehen!

Wenn eine Katze mehr als nur akute Schmerzen hat, zum Beispiel aufgrund einer chronischen Alterserkrankung, sollte eine einfühlsame, engmaschige Betreuung durch den Tierarzt beginnen. Diese als Schmerzmanagement bezeichnete Behandlung kann zum Beispiel die Gabe von Medikamenten gegen Schmerzen umfassen, oder eine Physiotherapie.

Bei anhaltenden Schmerzen sollten außerdem gemeinsam mit dem Tierarzt Strategien für den Alltag entwickelt werden, die der Katze das Leben so schmerzfrei wie möglich machen. Häufig muss die Umgebung an die veränderten Lebensbedingungen angepasst werden. Das kann zum Beispiel bedeuten, der Samtpfote kleine Rampen in der Wohnung zu installieren, mit denen sie ihren bekannten Kratzbaum weiterhin nutzen kann.

Oft geben Tierärzte ihren Kunden außerdem die „Hausaufgabe“ mit, den Erfolg der therapeutischen Maßnahmen Zuhause zu überwachen.

Als Halter den Gesundheitszustand einer Katze überwachen: So gelingt es

Wir haben gesehen: Um Schmerzen bei Katzen erfolgreich zu erkennen, ist es enorm wichtig Verhaltensänderungen rechtzeitig zu bemerken! Hast Du den Verdacht, dass deine Katze Schmerzen hat, dann verwende am besten ein Notizbuch, um darin alle Beobachtungen zu deinem Haustier festzuhalten. Alternativ funktioniert natürlich auch eine App für das Smartphone.

Sofern nicht anders vom Tierarzt gefordert, sollten Änderungen im Fressverhalten, in der allgemeinen Aktivität und in Routinen, wie der täglichen Fellpflege, notiert werden.  

Die Aufzeichnungen sind eine große Hilfe für den nächsten Termin beim Tierarzt. Ist trotz eingeleiteter Therapie eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes erkennbar, muss der Veterinär unverzüglich darüber informiert werden! Es ist möglich, dass es sich dabei um Nebenwirkungen der Schmerzmedikamente handelt.

Unbehandelte Schmerzen bleiben bei Katzen selten folgenlos

Wer selbst schon einmal starke Schmerzen hatte weiß, dass dieser Zustand schnell unerträglich werden kann. Weil Katzen nicht sagen können, dass ihnen etwas weh tut, wählen viele einen anderen Weg um ihren Haltern zu zeigen, dass etwas nicht stimmt:

Urinieren außerhalb der Katzentoilette ist ein typisches Verhalten von Katzen mit versteckter Schmerzsymptomatik!

Halter kann dieses Verhalten verständlicherweise sehr ärgern. Wenn es passiert ist es wichtig sich daran zu erinnern, dass das wilde Urinieren niemals aus Trotz heraus geschieht: Aus Katzensicht gibt es schlicht keine andere Möglichkeit, auf die Notlage aufmerksam zu machen.


Pinkeln außerhalb des Katzenklos – welche Ursachen das unschöne Verhalten noch haben kann und wie sich den konkreten Auslösern auf die Spur kommen lässt, lest ihr hier: Wenn die Katzenseele leidet: Hilfe, meine Katze pinkelt überall hin!


Foto: Ulrich Kersting / Angry Cat / CC-BY

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Schmerzen bei Katzen erkennen

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