Nachts sind alle Katzen grau, sagt ein altes Sprichwort. Obwohl das so ist, genießen grau getigerte Katzen eine besondere Beliebtheit bei vielen Katzenfreunden. Warum das so ist und 8 wenig bekannte Fakten über diese besonderen Katzen.
Warum haben graue Katzen eigentlich ein „M“ auf der Stirn? Katzenfreunde beschäftigt diese Frage seit unzähligen Jahren. Fast jede Kultur hat ihre eigene Theorie zur Entstehung des Markenzeichens grauer und rotgetigerter Stubentiger.
In der christlichen Welt ist es ein Zeichen der Maria, der Mutter Gottes. Die Legende dazu geht so: In einer kalten Winternacht hatte sich einst eine graugetigerte Katze um das frierende kleine Jesuskind gelegt und es gewärmt. Aus Dankbarkeit segnete die Gottesmutter daraufhin alle Katzen dieser Art. Zum Zeichen ihres Segens erhielten die Tiere ein „M“ auf der Stirn. Der Buchstabe steht für den Namen Maria.
In der islamischen Welt gibt es eine recht ähnlich lautende Geschichte: Der Prophet Mohammed wurde einst während eines Gebetes durch eine heimlich herankriechende Giftschlange bedroht. Das hatte eine graugetigerte Katze gesehen, sich ohne zu zögern auf den Angreifer gestürzt und dem Tier die Kehle durchgebissen.
Mohammed war so voller Dank, dass er allen grauen Katzen zum Zeichen seines besonderen Schutzes ein „M“ auf die Stirn verlieh.
Grau getigerte Katzen sind wirklich etwas besonderes! Hättest Du gewusst, dass das erste Kuscheltier der Welt eine graue Katze war? Hier kommen 8 weitere interessante Geschichten und kuriose Fakten über graue Katzen!
1. Getigerte Katzen kommen in vielen verschiedenen Musterungen vor
Katzen mit getigertem Fellmuster finden sich sowohl unter Wildkatzen, als auch bei domestizierten Haus- und Rassekatzen. Manche glauben, dass in grau getigerten Hauskatzen das Blut von Wildkatzen steckt.
Tatsächlich ist die optische Ähnlichkeit der Tiere wirklich beeindruckend, doch bis auf Ausnahmen (Hybridkatzen) besteht keine direkte Verwandtschaft. Ihr Fellmuster haben die domestizierten Tiere allein durch Selektion erhalten.
Grundsätzlich gibt es vier Arten von Tiger-Mustern bei Katzen: klassisch, Makrele, gepunktet und gefleckt.
2. Die wahre Bedeutung des „M“ auf der Stirn
Obwohl es viele Geschichten und Anekdoten zur Entstehung dieses Merkmals von getigerten Katzen gibt, kennt in Wahrheit niemand so recht die wahre Ursache für das Zeichen. Es handelt sich vermutlich einfach um eine Laune der Natur, welche jedoch die Fantasie der Menschen anregt, wie kaum ein anderes Merkmal von Katzen – abgesehen von der Frage, warum Katzen so gerne in Pappkartons sitzen.
3. Die Katzen im alten Ägypten waren getigert
Die meisten bekannten Statuen von Katzen aus dem alten Ägypten sind schwarz. Das war nicht immer so: Einst wurden die Kunstwerke von ihren Schöpfern aufwendig bemalt. Die Farbe hat sich jedoch über die Jahrhunderte nicht gehalten.
Vorhanden sind heute nur noch mikroskopisch kleine Farbreste, die auf eine ursprünglich getigerte Bemalung schließen lassen. Ägyptische Grabmalereien, auf denen Katzen vorkommen, bestätigen diese Annahme.
4. Graue Katzenrassen
Viele von der International Cat Association anerkannte Rassen, sowie Mischlingskatzen, können ein grau getigertes Muster aufweisen. Hier ist eine Liste einiger anerkannter Rassen, die es haben:
Zusätzlich gibt es Katzenrassen, deren Fell keine Musterung, jedoch eine edle graue Farbe hat. Dazu gehören die folgenden Rassen:
5. Getigert oder einfarbig
Der Genort entscheidet darüber, ob eine Katze getigert ist. Dieser Genort wird auch als Aguti-Genort bezeichnet, benannt nach dem südamerikanischen Nagetier Aguti.
Das dominante Allel A steht für die Ausprägung einer getigerten Fellzeichnung (aguti), während das Allel a für eine einfarbige Ausprägung steht.
6. Das erste Kuscheltier in Massenproduktion war eine grau getigerte Katze
1892 wurde eines der ersten Kuscheltiere weltweit in Massenproduktion hergestellt, Entworfen hatten den Prototypen die beiden Frauen Celia Mattison und Charity Smith aus Ithaca im US-Bundesstaat New York.
Celia Mattison und ihr Ehemann waren Tierliebhaber und halfen in den 1890er Jahren bei der Gründung einer Ortsgruppe der Gesellschaft zur Verhütung von Tierquälerei.
Den Prototypen ihres Stofftieres benannten die Frauen nach ihrer Heimatstadt, „Ithaca Kitty“. Noch bis weit nach dem Ersten Weltkrieg blieb die Ithaca Kitty ein beliebtes Spielzeug für Kinder in den USA.
7. Getigerte Katzen: Charakter und Persönlichkeit
Einer Studie der tiermedizinischen Fakultät der Universität von Kalifornien zu Folge sind Katzen mit getigertem Fell häufig Einzelgänger. Sie sind am liebsten alleine unterwegs und gehen dabei öfter Risiken ein, als Katzen anderer Fellfarben.
8. Warum grau getigerte Katzen so beliebt sind
Wie wir gesehen haben, sind grau getigerte Katzen schon seit Jahrtausenden besonders gefragte Samtpfoten. Für unsere Zeit dürfte wohl die Ithaca Kitty einen nicht unbeträchtlichen Anteil an der Popularität der Tiere haben.
Grau getigerte Katzen sind zudem die Hauptdarsteller in zahlreichen Werbefilmen, was ihre Beliebtheit noch weiter gesteigert haben dürfte. Heutzutage heißt es häufig, „grau ist das neue schwarz“: Die Farbe grau wird von vielen Menschen als besonders edel empfunden – vielleicht ist diese Wahrnehmung mit ein Grund, weshalb grau getigerte Katzen so gefragt sind.
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