Aus Angst vor einer Fuchsattacke holen viele Katzenhalter ihre Tiere nachts ins Haus. Ist das wirklich nötig? Sind Katze und Fuchs Freund oder Feind? Tatsächlich teilen beide Tiere ungewöhnliche Gemeinsamkeiten. In diesem Beitrag liest Du 5 Fakten über Fuchs und Katze.
Füchse sind schöne Tiere – fast so schön wie Katzen! Grund genug also, uns einmal das Verhältnis zwischen Füchsen und Katzen genauer anzusehen. Beobachtungen zu Studienzwecken in der Stadt Zürich konnten nämlich belegen, dass sich Fuchs und Katze nicht nur auf dem Land, sondern auch in Großstädten regelmäßig nachts begegnen. Die gute Nachricht: Alle beobachteten Begegnungen liefen vollständig friedlich ab.
Füchse sind genau wie Katzen sehr intelligent und spielen darum gern. Wenn sehr junge Füchse und Katzen aufeinander kann es darum manchmal vorkommen, dass sie einander zum Spielen auffordern.
Viele Menschen fragen sich, ob Füchse und Katzen am Ende vielleicht sogar miteinander verwandt sind.
1. Ist ein Fuchs ein Hund oder eine Katze?
Die Antwort ist: Keines von beiden! Zwar gehören Füchse zu der Familie der Hunde (Canidae), doch können sich Fuchs und Hund nicht miteinander fortpflanzen.
Obwohl manche Katzen Füchsen sehr ähnlich sehen, sind Fuchs und Katze nicht miteinander verwandt. Dennoch teilen die Tiere interessante Gemeinsamkeiten miteinander: Beide Arten sind in der Lage, ihre Krallen gezielt ein- und auszufahren. Außerdem verfügen Füchse (im Gegensatz zu Hunden!) genau wie Katzen über vertikale, statt runde Pupillen.
2. Ist ein Fuchs gefährlich für eine Katze?
Das wichtigste vorweg: Eine Katze wird äußerst selten vom Fuchs gebissen. Belege, denen zu Folge eine Katze von einem Fuchs getötet wurde, gibt es keine. Katzen sind Füchsen als wehrhafte Tiere bekannt. Sie machen darum meist lieber großen Bogen um sie, statt einen Kampf zu riskieren. Allenfalls für sehr junge oder geschwächte Katzen kann ein Fuchs theoretisch eine Gefahr darstellen. Sie sollten darum nachts zur Sicherheit im Haus bleiben.
Allgemein geht von Füchsen in der Regel keine Gefahr für Katzen aus, weil sie von ihnen nicht als Beutetiere angesehen werden. Beide sind Raubtiere und wiegen etwa gleich viel. Füchse sind dabei nur wenig größer als Katzen.
3. Fuchs und Katze: Freunde oder Feinde?
Hunde werden von Füchsen konsequent gemieden, Katzen werden üblicherweise ignoriert. Vielleicht kennst Du noch das alte Spiel aus Kindertagen „Wer zuerst blinzelt, hat verloren?“ Im folgenden Video spielen es Fuchs und Katze:
4. Artensterben: Fuchs und Katze in der Schusslinie
Es gibt noch eine eher traurige Gemeinsamkeit, die Füchse und Katzen miteinander teilen: Beide werden für das Aussterben verschiedener Wildtierarten in Australien verantwortlich gemacht. Raubtiere kamen ursprünglich auf dem Kontinent nicht vor und wurden erst Anfang des 18. Jahrhunderts von europäischen Siedlern eingeführt – mit fatalen Folgen für die dortige Tierwelt.
Bereits 1788 starben rund 10 Prozent der 273 heimischen Beuteltierarten aus. Bis heute leben Millionen verwildeter Katzen in den Outbacks und auf Wiesen- und Weideflächen. Die Regierung in Perth greift darum nun zu drastischen Mitteln: Bis 2020 will sie mehr als zwei Millionen Katzen und Füchse töten lassen.
5. Fuchs und Katze: Fabel der Gebrüder Grimm
In Märchen und Erzählungen ist die Welt zum Glück noch in Ordnung. Auch hier kommen Füchse und Katzen manchmal zusammen vor. Die bekannteste Erzählung dieser Art ist sicher die Fabel der Gebrüder Grimm. Am Ende geht die Geschichte leider nur für einen von beiden gut aus:
„Es trug sich zu, daß eine Katze in einem Walde dem Herrn Fuchs begegnete, und weil sie dachte: „Der ist gescheit und wohl erfahren, und gilt viel in dieser Welt,“ so sprach sie ihn freundlich an. „Guten Tag, lieber Herr Fuchs, wie geht’s? Wie steht’s? Wie schlagt Ihr Euch durch in dieser teuren Zeit?“ Der Fuchs, voll Hochmut, betrachtete die Katze von Kopf bis zu den Füßen und wußte lange nicht, ob er eine Antwort geben sollte.
Endlich sprach er: „Oh, du armseliger Bartputzer, du buntscheckiger Narr, du Hungerleider und Mäusejäger! Was kommt dir in den Sinn? Du unterstehst dich zu fragen, wie mir’s gehe? Was hast du gelernt? Wieviel Künste verstehst du?“ – „Ich verstehe nur eine einzige,“ antwortete bescheidentlich die Katze. „Was ist das für eine Kunst?“ fragte der Fuchs.
„Wenn die Hunde hinter mir her sind, so kann ich auf einen Baum springen und mich retten.“ – „Ist das alles?“ sagte der Fuchs. „Ich bin Herr über hundert Künste und habe überdies noch einen Sack voll Liste. Du tust mir leid, komm* mit mir, ich will dich lehren, wie man den Hunden entgeht.“ In dem Moment kam ein Jäger mit vier Hunden daher.
Die Katze sprang behend auf einen Baum und setzte sich in den Gipfel, wo Äste und Laubwerk sie völlig verbargen. „Bindet den Sack auf, Herr Fuchs, bindet den Sack auf,“ rief ihm die Katze zu, aber die Hunde hatten ihn schon gepackt und hielten ihn fest. „Ei, Herr Fuchs,“ rief die Katze, „Ihr bleibt mit Euren hundert Künsten stecken. Hättet Ihr heraufkriechen können wie ich, so wärs nicht um Euer Leben geschehen.“
Featured Image: YouTube/Dan Bull
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Tierschutzaktivistin und Redakteurin, Spezialgebiet: Katzen in Not. Fühlt sich ohne Katzenhaare nicht richtig angezogen. Lebt mit ihren beiden Kindern auf einem Bauernhof Nahe Berlin.
Nadine schreiben: redaktion (ät) cat-news.net