Dein Liebling ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden und Du fragst dich, ob deine Katze entlaufen sein könnte? Oder ist dein Stubentiger eigentlich eine reine Wohnungskatze und ganz plötzlich nicht mehr auffindbar? Die gute Nachricht gleich vorab: Die Chancen stehen grundsätzlich nicht schlecht, dass Du deine Katze bald wieder bei dir hast!
Dabei spielt es keine Rolle, ob dein Tier Freigänger ist, oder ausschließlich in der Wohnung lebt. Ist eine Katze entlaufen, haben Halter von Freigängerkatzen einen gewissen Vorteil: Sie wissen in der Regel bereits, dass ihr Minitiger von Zeit zu Zeit gerne seine eigenen Wege geht, spätestens nach ein oder zwei Tagen aber wohlbehalten zurück nach Hause kommt.
Finden Wohnungskatzen wieder nach Hause zurück?
Wenn Wohnungskatzen entlaufen, halten sie sich meist in der direkten Nähe ihres Zuhauses auf. Die unbekannte Umgebung macht gerade weiblichen Tieren in der Regel eher Angst.
Kater kann der ungewohnte Duft der Freiheit schon einmal zu einem längeren Streifzug ermutigen, doch auch das ist eher die Ausnahme bei Tieren, die an die reine Wohnungshaltung gewöhnt sind.
Auch Wohnungskatzen finden oft von allein wieder nach Hause zurück! Katzen verfügen über einen sehr guten Orientierungssinn. Dabei lassen sie sich vom Magnetfeld der Erde leiten. Das Innenohr einer Katze enthält Eisen und funktioniert deshalb tatsächlich genau so wie ein Kompass.
Übrigens: Der ausgeprägte Orientierungssinn von Katzen ist angeboren und kann nicht durch die Haltung in der Wohnung verlernt werden.
Katze entlaufen: Das folgende Video beweist, dass Katzen viele hundert Kilometer laufen können, um nach Hause zurück zu finden:
Katze verschwunden: Diese 8 Maßnahmen helfen, das geliebte Tier schnell wieder zu finden!
So schwer es auch klingt: Wenn deine Katze verschwunden ist, solltest Du zunächst einmal Ruhe bewahren! Niemandem ist geholfen, wenn Du vor lauter Panik keinen klaren Gedanken mehr fassen kannst – am aller wenigsten deinem Tier.
1. Prüfen, ob die Katze tatsächlich entlaufen ist
Katzen verstecken sich gerne in Ecken und Winkeln, die für uns Menschen schwer zugänglich sind. Gerade wer in einem größeren Haus lebt, sollte lieber doppelt und dreifach prüfen, ob das Tier wirklich verschwunden ist, oder sich nicht doch irgendwo versteckt hat.
Bei Katzen beliebte Verstecke sind unter anderen: Im Kleiderschrank, im Abstellraum, auf hohen Schränken, hinter der Couch, in der Waschmaschine und unter dem Bett (auch unter der Bettdecke nachsehen!).
Wie bei kleinen Kindern gilt: Alles was verboten ist, übt einen besonderen Reiz aus. Ein genauer Blick lohnt sich deshalb gerade auch in solche Räume, die für die Katze normalerweise tabu sind.
2. Die direkte Umgebung nach dem Tier absuchen
Ist die Katze tatsächlich in der Wohnung unauffindbar, muss draußen weiter nach ihr gesucht werden. Wie bereits weiter oben erwähnt gilt, dass reine Wohnungskatzen sich nur selten weit von ihrem Zuhause entfernen.
Die Geräusche und fremden Gerüche dürften deine Katze stark verunsichern. Es liegt darum nahe, dass sie irgendwo ganz in der Nähe Schutz gesucht hat.
Das kann zum Beispiel ein Gebüsch sein, doch auch hinter Mülltonnen und unter parkenden Autos verstecken sich entrissene Katzen gerne.
Wahrscheinlich wirst Du es automatisch tun, wir schreiben es hier trotzdem auf: Hilfreich ist es selbstverständlich, wenn Du den Namen deiner Katze während der Suche rufst. Zusätzlich kannst Du mit dem Futterbeutel rascheln, oder ein sonstiges Geräusch erzeugen, dass deine Katze kennt und mit etwas Positivem in Verbindung bringt.
3. Größere Suche mit mehreren Personen starten
Bleibt dein Tier verschwunden, solltest Du nun eine größer angelegte Suche starten. Am effektivsten klappt das, wenn dich ein oder zwei weitere Personen unterstützen können.
Sinnvoll ist es zu diesem Anlass auch Nachbarn einzubinden, oder diese zumindest darüber zu informieren, dass ein Tier gesucht wird.
Ob mit Nachbarn oder ohne: Jetzt sollte in einem Radius von rund 300 Metern rund um das Haus nach dem Ausreißer abgesucht werden.
Hecken, Büsche, parkende Autos und ähnliche Orte, an denen sich eine verängstigte oder verletzte Katze verstecken könnte, sollten nun noch genauer inspiziert werden. Ebenso gut könnte sich das Tier übrigens auf einem Baum versteckt haben.
4. Keller von Nachbarn: Suche lieber selbst durchführen
Ist eine Katze verschwunden, bitten viele Halter ihre Nachbarn in ihren Kellern oder Garagen einmal nach dem vermissten Tier zu sehen. Die meisten Menschen sind hilfsbereit und sehen auch gerne nach, ob sich nicht zufällig eine Katze in ihren Räumen befindet.
Die meisten Katzen – Wohnungskatzen ganz besonders – sind Fremden gegenüber nicht besonders aufgeschlossen. Ein verängstigtes Tier wird sich eher vor dem Nachbarn verstecken, als freudig in dessen Arme springen.
Weitaus besser ist es, wenn man die Erlaubnis bekommt selbst nach dem Tier zu suchen.
5. Vermisste Katze auf Facebook posten
Es gibt spezielle Facebook-Gruppen, deren einziger Sinn das Wiederfinden von verlorenen Haustieren ist. Ist die eigene Katze entlaufen, so hat es auf den ersten Blick natürlich Sinn dort ein Gesuch einzustellen.
Das Problem dabei ist, dass die Mitglieder dieser Gruppen in ganz Deutschland leben und in der Regel in der Gruppe sind, weil sie selbst ein Tier vermissen, nicht aber aktiv bei der Suche nach der eigenen Katze unterstützen möchten.
Lokale Facebook-Gruppen sind darum die bessere Alternative für ein Gesuch. Die Chance, dass jemand aus der direkten Umgebung das Tier findet oder gesehen hat, sind deutlich höher.
6. Die Suche bei Nacht wiederholen
Verlief die erste Suche ohne Ergebnis, solltest Du nach Einbruch der Dunkelheit erneut dein Glück versuchen. Katzen sind nachtaktive Tiere: Im Schutz der Dunkelheit ist es wahrscheinlich, dass dein entlaufenes Tier neugierig wird und damit beginnt die unbekannte Umgebung auszukundschaften.
Nachts ist es in der Regel deutlich ruhiger als tagsüber. Wenn Du dein Tier jetzt rufst steigerst Du die Chance, dass es deine Stimme tatsächlich wahrnimmt.
Auch ein leises Maunzen als Reaktion nimmst Du jetzt viel besser wahr, als im Trubel des Tagesgeschäftes.
7. Nach 3-5 Tagen: Rufen intensivieren
Wenn eine Katze verschwunden ist, zählt jeder Tag: Nimmt das Tier über drei bis vier Tage keine Nahrung zu sich, droht eine Schädigung der Leber (Hepatische Lipidose).
Der Instinkt einer Katze sagt ihr, dass sie sich zunächst ruhig verhalten soll, wenn sie meint in eine Falle geraten zu sein.
Ist deine Katze auch noch nach fünf Tagen nicht auffindbar, braucht sie nun aber möglicherweise deine Hilfe:
Es hat sich gezeigt, dass Katzen erst nach einer gewissen Zeitspanne (etwa fünf Tage, in seltenen Fällen etwas früher) um Hilfe miauen, etwa weil sie sich aus einer misslichen Lage nicht selbst befreien können.
8. Entlaufene Katze melden
Parallel zu Schritt 5 solltest Du nun außerdem das örtliche Tierheim über deine entlaufene Katze informieren. Zwar werden Fundkatzen in der Regel erst nach 14 Tagen weitervermittelt, doch kann man dir dein Tier schneller zurückgeben, wenn Du es genau beschreibst (oder am besten eines oder mehrere Fotos für die Tierheim-Mitarbeiter zur Hand hast).
Auch bei Tierärzten in der Nähe solltest Du deine Katze als vermisst melden – für den Fall, dass sich deine Katze verletzt hat, von jemandem gefunden und dorthin gebracht wird.
Der deutschlandweite Suchdienst Tasso e.V. sollte außerdem von deiner entlaufenen Katze erfahren. Der Verein informiert dann mit Aushängen an öffentlichen Orten andere Tierfreunde aus deiner Stadt, die sich an der Suche beteiligen können.
Auf der Website von Tasso e.V. kannst Du selbst eine Suchmeldung aufgeben. Alternativ kannst Du natürlich einen eigenen Aushang in der näheren Umgebung verteilen. Achte dabei darauf dein Gesuch vor dem Einfluss von Wetter und Witterung zu schützen, zum Beispiel durch laminieren des Ausdrucks.
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Katze entlaufen: Wie lange hoffen?
Gute Chancen eine Katze auch nach längerer Zeit wiederzufinden bestehen, wenn das Tier gechippt, tätowiert oder anderweitig registriert ist. Doch spätestens nach einigen Wochen fragen sich viele Tierhalter ob es noch Sinn hat auf die Rückkehr einer verschwundenen Katze zu warten.
Tatsächlich gibt es immer wieder Fälle, in denen Katzen selbst nach Jahren zurück nach Hause gekommen sind.
Es lohnt sich also die Hoffnung nicht vorschnell aufzugeben!
Hier, um der Weltherrschaft der Katzen zu dienen! Autor und PR-Fachmann aus Köln, Lieblings-Ressort: Alles über Katzen. Im Nebenjob Pamperswechsler.
Samuel schreiben: redaktion (ät) cat-news.net