Deine Katze frisst nur Trockenfutter und verweigert Nassfutter? Das ist auf Dauer extrem ungesund! Warum Katzen Trockenfutter so sehr lieben und mit welchem Trick Du deinem Tier gesundes Feuchtfutter ganz leicht schmackhaft machst.
Seien wir ehrlich: Wohl den meisten Menschen schmecken Pizza, Chips und Süßigkeiten eindeutig besser, als Spinat, Vollkornbrot oder Kohlrabi. Unseren Katzen geht es da ganz ähnlich: Wenn Katzen Trockenfutter bevorzugen, dann liegt das daran, dass dieses Futter einfach super schmeckt!
Denn auch wenn man es vielleicht nicht vermuten würde, so enthält Trockenfutter für Katzen einen hohen Anteil Fett – Fett bringt Geschmack an Lebensmittel und der enthaltene Zucker tut selbstverständlich sein übriges dazu.
Den kleinen Futterkroketten werden außerdem Aromen zugesetzt, so dass das Futter auch äußerst betörend riecht für unsere Stubentiger. Für viele Katzenhalter ist die längere Haltbarkeit ein Grund, auf Trockenfutter zu setzen.
Insgesamt könnte Trockenfutter für Katzen also ein ideales Nahrungsmittel sein, doch Du ahnst es bestimmt bereits: Trockenfutter ist leider alles andere als gesund.
Weshalb Trockenfutter für Katzen nicht gesund ist: Gefahr von chronischen Erkrankungen steigt
Studien mit Wohnungskatzen haben ergeben, dass die ausschließliche Fütterung mit Trockenfutter das Risiko für chronische Erkrankungen signifikant erhöht. Um ihren Wasserhaushalt auszugleichen, müsste eine Katze theoretisch die gleiche Menge Wasser zu sich nehmen, wie sie an Trockenfutter frisst.
Die meisten Katzen sind aber äußerst trinkfaul und das hat mit ihrer Herkunft zu tun: Unsere Hauskatzen stammen von der Falbkatze ab, einer Bewohnerin der Wüste. Die Tiere sind es gewohnt für eine lange Zeit ohne Wasser auszukommen und genau so geht es auch unseren heutigen Hauskatzen.
In der Natur nehmen sowohl Hauskatzen als auch Falbkatzen die Flüssigkeit, die ihr Körper braucht, nahezu ausschließlich über erlegten Beutetiere auf. Bekommt eine Wohnungskatze ausschließlich Trockenfutter, so führt das zu einer schleichenden Dehydrierung und mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer irreparablen Schädigung der Nieren.
Laut Tierärzten leidet mittlerweile jede dritte Katze ab einem Alter von mehr als zehn Jahren an einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI). Die Erkrankung ist besonders tückisch, da sich über viele Jahre keinerlei Symptome zeigen können, obwohl die Nieren bereits schweren Schaden genommen haben.
Wird die CNI vom Tierarzt diagnostiziert, muss die betroffene Katze lebenslang Medikamente bekommen und es besteht das Risiko, dass die Nieren trotzdem eines Tages versagen. In vielen Fällen wäre das mit einem hochwertigen Katzenfeuchtfutter als Hauptmahlzeit vermeidbar gewesen.
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Katze frisst nur Trockenfutter: So machst Du deinem Trockenfutter-Junkie gesundes Katzenfutter schmackhaft
Katzen sind Gewohnheitstiere: Hat eine Katze für viele Jahre ausschließlich, oder nahezu ausschließlich, Trockenfutter bekommen, so wird es nicht einfach, sie von etwas besserem zu überzeugen.
Die Erfahrung unserer Leser zeigt jedoch, dass bei kaum einer Katze die Hoffnung verloren ist und manche Tiere einfach etwas länger brauchen, bis sie sich vollständig an Feuchtfutter gewöhnen.
Der erste Schritt besteht darin zunächst dem bekannten Trockenfutter ein wenig Flüssigkeit zuzufügen. Wer hierzu lauwarmes Wasser verwendet, sammelt bei seiner Katze vermutlich zusätzliche Pluspunkte.
Im ersten Schritt wird nur so wenig Wasser verwendet – so viel, dass die Trockenfutterkrumen zwar durchfeuchtet, aber noch gut erkennbar sind. Im nächsten Schritt wird die Wassermenge erhöht, bis ein fester Brei entsteht.
Im nächsten Schritt wird dem Trockenfutterbrei ein hochwertiges Feuchtfutter für Katzen beigemischt. Das Verhältnis sollte anfangs 20:80 betragen und kann, sofern das Tier das Gemisch akzeptiert, langsam erhöht werden.
Auf diese Weise lässt sich Trockenfutter für Katzen gewissermaßen ausschleichen und zwar ohne, dass der Stubentiger das Fressen verweigert.
Das Zauberwort lautet: Geduld!
Bei Katzen, die über viele Jahre Trockenfutter bekommen haben, kann es eine ganze Weile dauern, bis sie sich umgewöhnen lassen. Es kann darum möglich sein, dass Du dir für einer bestimmten Katze mehr Zeit geben musst, etwa indem das Tier eine ganze Weile erst einmal nur breiiges Trockenfutter erhält.
Angesichts schwerer gesundheitlicher Schäden lohnt eine frühzeitige Umstellung von Trockenfutter-Junkies aber in jedem Fall.
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Katzentherapeutin und Bloggerin, Spezialgebiet: Katzengesundheit. Erklärt täglich, dass Miau nicht gleich Miau bedeutet . Lebt als Anführerin ihres dreiköpfigen Katzenclans in Berlin.
Andrea schreiben: redaktion (ät) cat-news.net