Fast jede Katze hat ein kleines Hängebäuchlein, doch warum eigentlich? Was sich die Natur dabei gedacht hat.
Ist es Fell oder Fett? Wohl kaum ein Katzenhalter hat sich diese Frage noch nicht gestellt, wenn der Stubentiger lässig durch die Wohnung stiefelt und sein Bauch dabei hin und her schwingt.
Was hat es mit diesem Bäuchlein bei Katzen auf sich? Weil er ausschließlich bei erwachsenen Katzen vorkommt gehen viele davon aus, dass er eine Folge der Kastration sein könnte. Die Unfruchtbarmachung bringt eine hormonelle Veränderung mit sich und begünstigt das Ansetzen von Fett, doch der Grund für den Schwabbelbauch ist sie nicht.
Die Natur hat sich etwas bei der kätzischen Speckschwarte gedacht, denn auch Wildkatzen wie Tiger und Leoparden rennen mit einer kleinen Fettschürze durch den Dschungel.
Schwabbelbauch bei Katzen: Darum ist deine Samtpfote nicht einfach nur „fett“
Im Englischen heißt der Bauch bei Katzen primordial pouch. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das so viel wie Ur-Wampe. Alle Katzen haben eine Ur-Wampe, doch die Bäuchlein unterscheiden sich in ihrer Größe: Einige sind so dezent, dass sie Haltern kaum auffallen.
Was ist der Zweck der Ur-Wampe? Tierforscher haben herausgefunden, dass der Bauch drei wichtige Aufgaben für Katzen übernimmt.
Ur-Wampe als Schutz bei Kämpfen
Beim Kampf mit Artgenossen bildet das Bäuchlein eine Schutzschicht: Krallen und Zähne können dadurch nicht so leicht Schaden an lebenswichtigen Organen anrichten.
Zusätzliche Haut schenkt Bewegungsfreiheit
Eine zweite Theorie besagt, dass der Fettbeutel – beziehungsweise die den Beutel umgebende Haut – Katzen eine bessere Beweglichkeit ermöglicht: Beim Springen und Klettern sorgt sie für eine größere Dehnbarkeit.
Das schenkt Katzen eine gesteigerte Bewegungsfreiheit. Diese ist beim Jagen wichtig, oder auf der Flucht vor Raubtieren.
Fett ist ein Energiespeicher
Die dritte Funktion der Ur-Wampe ist, als Energiespeicher für schlechte Zeiten zu dienen. In freier Wildbahn erhalten Katzen selten geregelte Mahlzeiten und gerade im Winter kann die Jagd auch einmal gänzlich erfolglos sein. In den Sommermonaten vertilgen freilebende Katzen die eine oder andere Maus zusätzlich, um in der kalten Jahreszeit davon zu zehren.
Für gesunde Katzen bietet der Schwabbelbauch also manche Vorteile, doch kann zu viel Bauchfett auch krank machen?
Hängebauch bei Katzen: Wann er ein Krankheitszeichen ist
Für Verfechter von Diäten und durchtrainierten Körpern mag es irritierend klingen, doch erwachsene Katzen mit einem kleinen Hängebauch sind in den meisten Fällen einfach nur gesund.
Zu viel Bauchfett kann auch ein Anzeichen für Übergewicht sein. Ein Blick auf den Bauch allein reicht aber nicht aus, um zu prüfen ob ein Gewichtsproblem vorliegt. Woran man erkennt, ob eine Katze zu dick ist, haben wir in diesem Artikel für euch aufgeschrieben.
Aufmerksam sollten Halter werden, wenn der Bauch ihres Haustieres innerhalb kurzer Zeit ungewöhnlich stark anwächst: Sammelt sich rasch eine größere Menge Wasser im Bauch an, bringt das den Bauch zum Anschwillen. Das kann ein Hinweis auf eine Bauchfellentzündung sein.
Sie ist ein Symptom der bei Katzen gefürchteten Felinen Infektiösen Perionitis (FIP). Unbehandelt verläuft diese Erkrankung meist tödlich.
Via Livescience.com
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Fotografin und Autorin, Spezialgebiet: Leben mit Katzen. Norddeutsche Frohnatur (Wichtig: Moin statt Servus!). Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
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