Aktueller Fall zeigt: Dieses beliebte Küchenkraut ist eine tödliche Gefahr für Katzen

Katzen lieben den Duft dieses Krauts und nagen gerne daran herum. Viele Halter denken sich nichts dabei und geben ihren felligen Freunden gerne hin und wieder ein paar Stängel. Ein aktueller Fall zeigt, dass das fatale Folgen haben kann.

Die Symptome nach einer Vergiftung mit dieser Pflanze ähneln denen einer Magen-Darm-Infektion. Werden Katzen ohne weitere Informationen dann beim Tierarzt vorstellig, werden sie meist auch genau dagegen behandelt.

Bleibt die wahre Ursache für Durchfall und akute Magenschmerzen im Dunkeln, kann den Tieren nicht so geholfen werden, wie es eigentlich nötig wäre.

In diesem aktuellen Fall aus der Oberpfalz hat die Tierärztin zum Glück alles richtig gemacht – und direkt mitgedacht:

„Ich nahm die Katze aus ihrer Transportbox, aber sie legte sich nach drei Schritten auf den Boden, war völlig desinteressiert. Ihr lief flüssiger Kot aus dem After und sie hatte einen unglaublich heftigen Herzschlag, fast weißes Zahnfleisch. Ganz sicher war es keine Magen-Darminfektion im herkömmlichen Sinn.“

Was die Tierärztin erst durch gezieltes Nachfragen herausfand: Die Halterin der Katze hat Zuhause einige Kräutertöpfchen auf ihrer Fensterbank stehen, darunter auch Schnittlauch:

„Die Aufnahme reizt zunächst die Magenschleimhaut, danach destabilisieren sich die roten Blutkörperchen. Hier kommt es zu einem Riss der Hülle und das darin enthaltene Hämoglobin wird abgebaut, wodurch die Mieze anschließend unter Anämie (Blutarmut) leidet, begleitet vom Herzrasen. Entgegen vieler Behauptungen erholt sich die Katze nach dem Verzehr von Schnittlauch nur langsam. Ihr Körper braucht rund 3-4 Monate, um das verlorene Hämoglobin neu zu bilden. Das möglicherweise geschädigte Knochenmark verlangsamt die Genesung oder macht es schlimmsten Falls sogar unmöglich.“

Schnittlauch kann, wie übrigens auch alle anderen Lauchgewächse und Zwiebeln, von Katzen nicht verstoffwechselt werden. Der Grund ist das darin enthaltene Niacin, eine Nikotinsäure. Für Menschen ist Niacin nur in sehr hohen Dosen giftig. Bei Katzen können schon kleine Mengen, häufig eingenommen über einen längeren Zeitraum, zum Tode führen.

So war es dann auch der Fall bei einer der beiden Katzen der Halterin, die nicht mehr zu retten gewesen war. Sie wurde zunächst bei einem anderen Tierarzt vorstellig, der die Ursache für das Unwohlsein der Katze jedoch völlig verkannt hatte:

„Beide Katzen hatten regelmäßig am Schnittlauch gefressen und weil es ihnen sooo geschmeckt hat, hat die Besitzerin ihnen zu den Mahlzeiten liebevoll noch gehackten Schnittlauch drübergestreut.“

Bei der Halterin soll es sich um eine sehr junge, unerfahrene Frau gehandelt haben. Als sie erfuhr, dass sie ihre Katzen unbewusst vergiftet hatte, soll sie in der Praxis unter Tränen zusammengebrochen sein.

Die andere Katze der Halterin hatte Glück im Unglück: Sie zeigte erst einige Wochen nach dem ersten Tier Symptome, wurde aber zum Glück bei der zitierten Tierärztin vorstellig, die durch gezieltes Nachfragen die passende, medizinische Behandlung einleiten konnte.

Wir wünschen rasch gute Besserung!

 

 

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