Der Affe gilt als nächster Verwandter des Menschen, doch wusstest Du, dass auch Katzen biologisch, physisch und psychologisch verblüffend viele Ähnlichkeiten mit uns haben?
9 aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung und Wissenschaft die zeigen, wie ähnlich uns unsere Stubentiger sind.
1. Unser Gen-Bausatz ist dem von Katzen extrem ähnlich
Eine Genomstudie aus dem Jahr 2007 ergab, dass satte 90% der Gene einer Katze mit dem menschlichen Genom übereinstimmen.
Seinerzeit war es die weltweit erste Studie, welche in einer Sequenz- und Vergleichsanalyse den menschlichen Gen-Bausatz mit dem von Hunden, Katzen und Schimpansen verglich. Erstaunlich: Hunde teilen unsere Gene nur zu einem Satz von 81,9%. Im Falle von Schimpansen liegt der der Wert sogar nur bei 78,8%.
Somit sind Katzen uns genetisch betrachtet ähnlicher als Hunde und sogar Schimpansen!
2. Gehirn und Neurotransmitter funktionieren auf die gleiche Weise
Aufgrund der Ähnlichkeit der Neurotransmitter im Gehirn denken Katzen möglicherweise nach genau den gleichen Mustern wie wir Menschen. Das jedenfalls erklärt Dr. Nicholas Dodman, emeritierter Professor für Verhaltensbiologie an der Tufts University (Massachusetts, USA).
Katzengehirne bestehen genau wie unsere Gehirne aus grauer und weißer Substanz. Die Großhirnrinde unterteilt sich in Schläfen-, Haupt-, Frontal- und Scheitellappen – genau wie beim Menschen.
3. Erinnerungsvermögen und Gedächtnis
Auch Katzen verfügen offenbar über ein Kurz- und Langzeitgedächtnis. In seinem preisgekrönten Buch The Cat Who Cried For Help zeichnet der Verhaltensbiologe Dr. Dodman ein verblüffendes Bild des Katzengedächtnisses
Er erzählt die Geschichte einer Patientin, deren Katze sehr an ihre Halterin gebunden war. Als die Frau im Schlafzimmer ihres Hauses verstarb, weigerte sich die Katze ein Jahr lang das entsprechende Zimmer zu betreten. Exakt zum Jahrestag des Todes ihrer Besitzerin betrat die Katze dann schließlich doch das Zimmer. Sie sprang direkt auf das Bett und verweilte dort für einige Stunden.
Konnte die Katze sich an den Todestag ihrer Halterin erinnern? Haben Katzen überhaupt so etwas wie ein Erinnerungsvermögen? Ich denke schon! Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich einer meiner Katzen einmal aus Versehen das Bein in einer Tür einklemmte, als ich diese hinter mir schließen wollte. Am Tag darauf versteckte sich meine Katze jedes Mal vor mir, wenn ich diese Tür öffnete. ich glaube, dass sie sich an diesen unangenehmen Vorfall erinnerte und Angst hatte, dass er sich wiederholen könnte, wenn sie in die Nähe dieser Tür käme.
Meine Freundin Sandra ist ein großer Fan vom Clickertraining mit Katzen. Weil sie ihre Katzen nicht nach draußen lassen kann, praktiziert sie es sehr häufig. Sie hat eine interessante Feststellung gemacht und erklärte mir neulich folgendes:
„Katzen ahmen nach, was sie bei anderen Katzen sehen und wofür sie belohnt werden. Mein jüngster Kater Jimmy hat Tricks gelernt, die ich ihm nicht aktiv beigebracht habe. Er hat nur beobachtet, was die anderen machen und das dann nachgemacht.“
4. Das Bedürfnis nach Nähe kann offensiv oder subtil sein
Katzen eilt oft der Ruf voraus unnahbar zu sein. Doch Katzen sind soziale Tiere, die die gleiche Art von Zuneigung und Gesellschaft brauchen wie wir Menschen. Genau wie wir zeigen sie ihr Bedürfnis nach Zuneigung aber auf unterschiedliche Weise.
Es gibt Menschen, die engen Körperkontakt und Umarmungen mögen. Solche Typen gibt es auch unter den Katzen: Sie genießen es, ausgiebig gestreichelt zu werden und fordern ihre Streicheleinheiten nicht selten auch aktiv ein.
Andere hingegen mögen eher subtilere Formen des Körperkontakts, wie etwa nebeneinander auf der Couch zu sitzen. Für sie, Mensch wie Katze, ist eher die Anwesenheit eines geliebten Gegenübers von Bedeutung, als die Intensität der Berührung. Katzen, die unter diese Kategorie fallen, zeigen ihre Zuneigung eher auf dezente Weise – indem sie ganz einfach in der Nähe sind, eine entspannte Körperhaltung einnehmen, schnurren oder langsam mit den Augen zwinkern.
5. Mensch und Katze werden von den gleichen Krankheiten heimgesucht
Fettleibigkeit, Diabetes, Herzerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen und Krebs gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen beim Menschen. Das gleiche trifft auf Katzen zu.
Mein diabetischer Kater Flippy, der leider 2017 im Alter von 15 Jahren verstarb, wurde als Kitten gegen Asthma behandelt. Im Alter von sechs Jahren erkrankte er dann an Diabetes. Zwei Mal pro Tag musste ich ihm Insulin Spritzen verabreichen.
Später litt Flippy an Bauchspeicheldrüsenentzündung und bekam dazu noch eine Lebererkrankung. Aus Unterhaltungen mit Bekannten und Freunden weiß ich, dass sämtliche Behandlungen gegen seine Erkrankungen jenen ähnlich waren, die Menschen mit denselben Diagnosen erhalten würden.
6. Katzen können Krankheiten an uns übertragen
Katzen teilen nicht nur die häufigsten chronischen Erkrankungen mit dem Menschen, sie können auch Krankheiten an uns übertragen. Greift eine Krankheit von einer Spezies auf eine andere über, nennen Mediziner diesen Vorgang Zoonose.
Zu den bekannten Zoonosen von Katzen gehören die Katzenkratzkrankheit, Ringelflechte, Tollwut und Toxoplasmose. 2020 äußerten Wissenschaftler außerdem Bedenken hinsichtlich der Übertragbarkeit des Coronavirus und seiner Varianten auf den Menschen. Nach allem was wir heute wissen, scheint diese Sorge jedoch glücklicherweise unbegründet zu sein.
Weiter zum Hauptartikel: Fakten-Check: Kann meine Katze Corona übertragen?
7. Probleme mit der geistigen Gesundheit
Ob Phobien, Ängste oder Depressionen: Katzen können an sehr ähnlichen psychologischen Problemen leiden wie Menschen. Sogar Zwangsstörungen kommen bei beiden vor.
Ein häufiges Verhalten, das auf psychische Probleme bei Katzen hindeutet, ist das Urinieren außerhalb des Katzenklos. Wichtig zu wissen: Auch die betroffene Katze leidet unter ihrem Verhalten!
Liegen keine körperlichen Ursachen zu Grunde, sollte als nächstes an andauernde Stressquellen im Umfeld des Tieres gedacht werden. Werden diese erfolgreich entfernt, verschwindet meist auch das unangenehme Verhalten. Weiter zum Hauptartikel Depressionen bei Katzen.
8. Herzschmerz und das Verarbeiten von Trauer
Die Art und Weise auf einen Verlust zu reagieren, ist bei Menschen und Katzen ebenfalls sehr ähnlich. Die meisten Menschen haben wenig Appetit wenn sie trauern. Genau so scheint es Katzen zu gehen: Mitarbeiter in Tierheimen berichten von Neuzugängen häufig, dass diese vor allem in den ersten Tagen das Fressen verweigern.
Wenn der Artgenosse einer Katze verstirbt, dann trauert die hinterbliebene Katze. Aus Sorge um das Tier machen leider viele Halter den Fehler sofort ein neues Tier als Ersatz ins Haus zu holen. Das jedoch geht in den wenigsten Fällen gut und die plötzliche Aufnahme einer fremden Katze macht vielfach alles nur noch schlimmer. Natürlich ist niemand gern dauerhaft allein, doch auch Katzen benötigen Zeit zur Trauer und Verarbeitung!
Weiter zum Hauptartikel Trauer bei Katzen: Mit diesen 6 Tipps gibst Du deiner Mieze Halt, wenn sie traurig ist.
9. Übereinstimmende Persönlichkeitsmerkmale von Katzen und Menschen
Auch in Bezug auf die Persönlichkeit sind Katzen dem Menschen ähnlich. Dr. Nicholas Dodman verweist auf Tests, die an Katzen durchgeführt wurden, um ihre Charaktereigenschaften zu bestimmen. Diese Tests ähneln der Myers/Briggs-Studie über die menschliche Persönlichkeit.
Es wurde festgestellt, dass Katzen eine Kombination aus den drei Merkmalen Aufmerksamkeit, Geselligkeit und Ausgeglichenheit aufweisen. Diese Eigenschaftskombinationen finden sich laut Dr. Dodman auch beim Menschen. Ebenso können Katzen introvertiert oder extrovertiert sein, oder zwischen diesen beiden Eigenschaften pendeln.
Fazit: Es gibt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen Katzen und Menschen!
In all den Jahren, in denen ich mein Leben mit Katzen geteilt habe konnte ich feststellen, dass jede Katze ihre eigene Persönlichkeit hat. Individualität ist etwas, das Katzenliebhaber meiner Meinung nach am meisten an den Tieren schätzen.
Featured Image: Dave Morris / Cuddle Cat / CC-BY
Journalistin und Autorin, Spezialgebiet: BARFen für Katzen. Besitzt 32 exotische Trommeln von drei Kontinenten und lebt zusammen mit ihrem Lieblingsbartträger in Berlin.
Vera schreiben: redaktion (ät) cat-news.net
Gleich das erste ist falsch. Zu 99% stimmen menschliche Gene mit denen der Schimpansen überein. Keine Ahnung, woher ihr eure Zahlen habt…
https://cordis.europa.eu/article/id/24369-genetic-sequencing-reveals-chimps-and-humans-so-near-and-yet-so-far/de
Mein Kater war mein Seelenverwander ,er merkte sofort wenn es mir nicht gut ging und kuschelte sich an mich und durch sein Schnurren versuchte er mich zu heilen .