Die Kosten steigen und das nicht nur für Gas und Strom: Auch beim Tierarzt muss seit kurzem deutlich tiefer in den Geldbeutel gegriffen werden! Wie man sich als Tierhalter vor zu hohen Behandlungsgebühren schützen kann: 7 Tricks, um beim Tierarztbesuch Geld zu sparen.
Die neue Gebührenordnung für Tierärzte hat es in sich: Um bis 163 Prozent sind die Kosten für veterinärmedizinische Leistungen in diesem Jahr gestiegen! In den meisten Fällen ist ein Tierarztbesuch mittelfristig nicht vermeidbar – damit der nicht teurer als unbedingt nötig wird, gibt es durchaus einiges zu beachten.
1. Zur richtigen Tageszeit zum Tierarzt gehen
Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) legt fest, wie viel ein Tierarzt für eine bestimmte Leistung berechnen darf. Wichtig zu wissen:
Der Preis für eine tierärztliche Leistung ist abhängig von der Tages- und Uhrzeit, zu der das Tier behandelt wird.
Für eine einfache Beratung, welche laut GOT übrigens auch rein telefonisch stattfinden darf, werden bei 1-fachem Satz 11,26 Euro in Rechnung gestellt. Ab 18 Uhr muss der Tierarzt jedoch zwingend den 2-fachen Satz anwenden. So will es der Gesetzgeber. Wenn der Tierarzt es möchte und das entsprechend begründen kann, dann darf er sogar den 3- bis hin zum 4-fachen Satz anwenden.
Das selbe gilt übrigens an Wochenenden und Feiertagen. Sofern also kein Notfall vorliegt, sollte man den Tierarzttermin unbedingt auf einen Wochentag vor 18 Uhr legen.
2. Vorm Tierarztbesuch gilt: Preise vergleichen lohnt sich!
Die Gebühren für tierärztliche Dienstleistungen regelt zwar grundsätzlich die GOT, doch trotzdem kostet nicht jede Behandlung bei jedem Tierarzt gleich viel. Das liegt daran, dass der 1-fache Gebührensatz lediglich die absolute Untergrenze darstellt, zu der ein Tierarzt behandeln darf.
In der Praxis ist es darum so, dass sich die Preise von Tierarzt zu Tierarzt mitunter stark unterscheiden können. Abhängig ist das vor allem davon, ob der Tierarzt auf dem Land, oder in einer größeren Stadt praktiziert. Insbesondere vor einer kostspieligen Behandlung gilt also: Wer beim Tierarzt sparen will, sollte sich am besten von verschiedenen Ärzten einen Kostenvoranschlag einholen.
3. Bei Krankheitszeichen: Rechtzeitig zum Tierarzt gehen!
Natürlich hat jeder mal einen schlechten Tag, fühlt sich schlapp, oder hat keinen Appetit. Katzen geht es da nicht anders als uns. Doch so banal es klingt: Krankheitszeichen bei Haustieren sollten unbedingt ernst genommen und deren Ursachen auf den Grund gegangen werden!
Eine frühzeitige Intervention ist meist auch deutlich preiswerter, als wenn der Tierarzt eine schon fortgeschrittene Erkrankung diagnostizieren und behandeln muss.
Zu den akuten und ernstzunehmenden Krankheitszeichen von Katzen gehören:
- Mehrfaches Erbrechen
- Anhaltender Durchfall
- Appetitlosigkeit länger als 48 Stunden
- Starke Aggressivität ohne erkennbaren Grund
- Sichtbare Verletzungen
Wer Katzen hält, sollte außerdem wissen: Die Tiere sind äußerst geschickt darin, Krankheiten vor uns Haltern lange zu verbergen. Es ist darum besonders entscheidend, ein wachsames Auge auf seine Samtpfote und deren möglichen Veränderungen zu haben. So kündigen sich einige chronisch verlaufende Krankheiten durchaus frühzeitig an, die Symptome können jedoch im Trubel des Alltags leicht übersehen werden.
Mehr Tipps dazu liefert der folgende Artikel:
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4. Krankheiten vorbeugen
Es liegt auf der Hand: Schwere Erkrankungen lassen die Kosten für den Tierarzt in die Höhe schnellen. Zahlreiche chronische Krankheiten bei Katzen, wie Diabetes, Herz-Kreislauf- und Gelenkerkrankungen wären in vielen Fällen vermeidbar, da sie oft Folge einer falschen Ernährungsweise sind.
Katzen sind Carnivoren (Fleischfresser) und darum zwingend auf tierische Proteine in ihrer Nahrung angewiesen. Haben jedoch Kalorien aus pflanzlichen Kohlenhydraten die Oberhand im Organismus, so ist eine Verfettung des Tieres fast schon vorprogrammiert. Getreide sollte daher im Katzenfutter niemals die Hauptrolle spielen! In sehr preiswerten Katzenfuttern ist das aber leider ausnahmslos der Fall.
Tipp: Wer online in größeren Mengen kauft, erhält hochwertiges Katzenfutter oft zum deutlich günstigeren Preis, als einzelne Dosen minderwertigen Katzenfutters im Supermarkt nebenan!
Weiterlesen: Katzenfutter mit hohem Fleischanteil: 7 Sorten, die mindestens 90 Prozent enthalten
5. Katzenzähne regelmäßig selbst überprüfen
Faule Zähne ihres Haustieres sind für Katzenhalter einer der häufigsten Gründe für einen Besuch beim Tierarzt. Werden Zahnprobleme jedoch erst einmal offensichtlich, ist in vielen Fällen eine kostspielige Zahnsanierung angezeigt.
Regelmäßige Routinekontrollen, welche Zuhause problemlos selbst durchgeführt werden können, helfen krankhafte Veränderungen im Katzengebiss frühzeitig zu erkennen.
So funktioniert die Zahnkontrolle bei Katzen:
- Die Katze auf den Arm nehmen, sanft streicheln und mit ihr sprechen.
- Lässt sie sich das gut gefallen, können hin und wieder vorsichtig ihre Lippen berührt werden.
- Wenn auch das gut klappt, geht es weiter: Die Katzenlippen werden jetzt mit Daumen und Zeigefinger sanft auseinander gezogen, so dass die Zähne frei liegen.
- Sind dabei dunkle Ablagerungen erkennbar, sollte ein Tierarzt die Katze untersuchen. Eine frühzeitige Behandlung von Zahnstein kann helfen, eine Verschlimmerung zu verhindern.
6. Direkt zum Facharzt, statt Umweg über den Allgemeinmediziner gehen
Auch für Haustiere gibt es Fachärzte. Wer beispielsweise bereits weiß, dass sein Tier an Gelenksbeschwerden leidet, sollte unnötige Untersuchungen durch den allgemeinen Kleintiermediziner besser vermeiden und stattdessen direkt einen auf Orthopädie spezialisierten Veterinärmediziner aufsuchen.
Facharztzentren für Kleintiere gibt es in den meisten größeren Metropolregionen. Wer eine katzenfreundliche Tierarztpraxis für sich und seine Samtpfote sucht, wird hier fündig: Angst vorm Tierarzt? Diese Tierarztpraxen sind auf Katzen als Patienten spezialisiert!
7. Vor Impfauffrischungen: Titer bestimmen lassen
Es gibt einige Impfungen für Katzen, für die eine regelmäßige Auffrischung empfohlen wird. Diese sind Katzenschnupfen, Katzenseuche, Katzenleukämie und Tollwut. Unabhängig der offiziellen Empfehlungen kommt es in der Praxis jedoch regelmäßig vor, dass sich noch genügend Antikörper im Blut einer Katze befinden können.
Wer also Geld beim Tierarzt sparen möchte, kann zunächst eine Titerbestimmung durchführen lassen. Solch ein Test kostet zwar rund 200,00 Euro, kann aber zeigen, dass mit einer Impfauffrischung noch einige Jahre gewartet werden kann. Das ist unterm Strich günstiger!
Katzentherapeutin und Bloggerin, Spezialgebiet: Katzengesundheit. Erklärt täglich, dass Miau nicht gleich Miau bedeutet . Lebt als Anführerin ihres dreiköpfigen Katzenclans in Berlin.
Andrea schreiben: redaktion (ät) cat-news.net